Nach der Pleite : A-Tec - Frist für Rettungsangebote läuft heute aus

Der börsenotierte Mischkonzern A-Tec des Industriellen Mirko Kovats steht mit dem Rücken zur Wand: Bis heute Mitternacht braucht das Unternehmen verbindliche dreistellige Millionenangebote von Investoren, ansonsten kann der ehemalige Sanierungsverwalter des Unternehmens und jetzige Treuhänder Matthias Schmidt mit der Verwertung von A-Tec beginnen. Die Skepsis bleibt Um den Sanierungsplan und die 47-prozentige Gläubigerquote zu erfüllen, sollen laut dem Kovats-Anwalt Norbert Abel 210 Mio. Euro notwendig sein. Sollte ein Investor einsteigen, müssen die Quote bis Ende September ausbezahlt werden.Das Interesse am Konzern scheint durchaus vorhanden zu sein: Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe Penta will eigenen Angaben zufolge jedenfalls ein Angebot für den finanziell angeschlagenen Mischkonzern legen. Laut dem vom Kovats eingesetzten Sanierungsanwalt Norbert Abel sollen heute drei bis vier Angebote eintrudeln. Die Angebote, sollen dann ab Freitag geprüft werden. Letztendlich sollen diese vom Vorstand, Aufsichtsrat und Treuhänder bewertet werden, so Abel.Allerdings wird die Rettung der A-Tec nicht von allen erwartet: "Ich gehe davon aus, dass die A-Tec filetiert wird, dann steige ich ein", sagte der Sanierer Erhard Grossnigg zur "Presse" am Donnerstag. Er interessiere sich für die Emco. Daneben hat der Konzern als weitere Assets den Kleinmotorenbauer ATB und die Montanwerke Brixlegg.Ab Oktober insolvent A-Tec ist im Oktober 2010 Insolvenz geschlittert, weil der Konzern eine Anleihe nicht refinanzieren konnte. Dem ging eine Gewinnwarnung voraus, weil eine A-Tec-Tochter in Australien bei einem Anlagenbau-Projekt massiv die Kosten überschritten hatte. Mit Passiva inklusive Haftungen von insgesamt rund 677 Mio. Euro war es die drittgrößte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte nach Konsum und der Baufirma Maculan.Knapp ein Monat nach der A-Tec-Insolvenz schlittert auch deren Tochter AE&E, das Filetstück des Konzerns, in die Insolvenz. In der Folge musste der Konzern deutlich Federn lassen: Unter anderem schnappte sich Andritz die AE&E Austria Anfang Dezember 2010. Anfang 2011 wurde etwa die deutsche Werkzeugmaschinenfirma Dörries Scharmann für 70 Mio. Euro an die Schweizer StarragHeckert-Gruppe verkauft. Auch weitere Unternehmen des Konzerns wurden veräußert.Verhandeln mit Gläubigern Hinter den Kulissen wurde mit den Gläubigern um einen Sanierungsplan für die A-Tec gerungen, der erst Ende 2010 angenommen wurde. Seither wird über einen Investor für den Konzern gesucht, der noch 2009 weltweit knapp 11.500 Mitarbeitern rund 3 Mrd. Euro umgesetzt hatte. 2010 erlitt der A-Tec-Konzern des Sanierers Kovats einen Rekordverlust von 585 Mio. Euro, der unter anderem mit der Zerschlagung der AE&E bzw. Sonderabschreibungen in Millionenhöhe begründet wurde. Per Ende 2010 wies die A-Tec ein negatives Eigenkapital von 223,5 Mio. Euro (-24,6 Prozent Eigenkapitalquote) auf. (APA /pm)