Digitalisierung | BIM : Studie liefert Handlungsempfehlungen für Digitalisierung der Baubranche

Front view of smiling architect with paper rolls wearing reflective vest and helmet. Digital tactile charts screen, man touching virtual icon on projection. Concept of digitalization, construction.

Die digitale Transformation verspricht für Bauunternehmen langfristige Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und eine bessere Mitarbeiterbindung. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist der Einsatz digitaler Technologien und kollaborativer Arbeitsprozesse auch in der eher traditionell ausgerichteten Baubranche notwendig.

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Push in Richtung "Digital Follower" trotz Problemfeldern

Fünfzehn Monate nach einer ersten Erhebung zeigt die Datenauswertung durch das aktuelle Reifegradmodell, dass sich viele Betriebe bereits im Bereich des digitalen Followers sehen, Effizienzsteigerungen sind auf Grund bereits durchgeführter oder geplanter Digitalisierungsmaßnahmen bemerkbar.

Dieses Resultat ist deshalb beachtenswert, weil sich die zufälligen Stichproben wesentlich unterscheiden. Nahmen an der ersten Studie ausschließlich ausführende Betriebe – wobei mehr als die Hälfte über 50 Mitarbeitende beschäftigen - teil, so setzte sich diese Stichprobe aus 30 % planenden und 70 % ausführenden Unternehmen zusammen. Zudem beschäftigen zwei Drittel der teilnehmenden Betriebe unter 50 Mitarbeitende.

>> Lesen Sie dazu auch: Mit digitaler Projektumgebung soll es gehen: "BIM für alle"

In einer mündliche Problemfeldanalyse zur Umsetzbarkeit von Digitalisierungsmaßnahmen nannten die Teilnehmer, dass diesen vor allem eine Strategie vorangestellt sein muss. Aktuell herausfordernd wären fehlende interne Ressourcen und Veränderungen am Markt. Die Mitarbeiter und ihre Akzeptanz gegenüber Veränderungen sind wesentliche Erfolgsfaktoren, womit auch die Unternehmenskultur in den Mittelpunkt rückt.

Technische Umsetzungskonzepte alleine helfen bei der Digitalisierung nicht. Sie lässt sich nur durch das Zusammenspiel von Strategie, Personal, Prozessen und Technologie nachhaltig erfolgreich umsetzen. Digitalisierung sollte dabei als Teilbereich einer gesamtheitlichen Organisationsentwicklung betrachtet werden.

Sehen Sie hier ein Interview mit Digital Findet Stadt-Chef Steffen Robbi zum Stand der Digitalisierung der Baubranche.

Maßnahmen zur Erhöhung des digitalen Reifegrades

Der HIER downloadbare Endbericht umfasst detaillierte Empfehlungen für die abgefragten Schwerpunktbereiche. Zudem kristallisierten sich folgende Punkte als Treiber der digitalen Transformation für Baubetriebe heraus:

  • Entwicklung digitaler Strategie
  • Einbindung der Führungskräfte
  • Wandel in der Unternehmenskultur
  • Aufbau Digitale Kompetenzen
  • Verbesserung technische Infrastruktur
  • Stärkere Kundenzentrierung
  • Digitalisierung der Prozesse
  • Daten nutzen und analysieren
  • Förderung von Agilität und Flexibilität
  • Fortlaufende Bewertung und Anpassung

Das Fazit nach der umfassenden Auseinandersetzung mit diesem Thema lautet sicher, dass durch die schnelle Dynamik der Veränderungen im Bereich der Technologien die Kluft zwischen den Betrieben im Sinne der digitalen Transformation in absehbarer Zeit noch größer wird, unabhängig von der Unternehmensgröße.

„Unsere nächsten ZAB Unterstützungsprojekte werden wir zielgerichtet an den angeführten Maßnahmen und Handlungsfelder ausrichten,“ fasst Harald Kopececk, MBA, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Bau, daher zusammen.

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Details zur Erhebung

2022 zeigte der erste Durchgang der qualitativen Erhebung, dass das österreichische Baugewerbe digitale Innovationen nur begrenzt einsetzt, weshalb eine Einstufung im Reifegradmodell vorwiegend als Digital Beginner bzw. nur gering als Digital Follower erfolgte.
Auch der 2. Durchgang der Erhebung sollte den aktuellen digitalen Reifegrad festhalten sowie das so dringende Bewusstsein für die Thematik erhöhen und Handlungsoptionen geben.
Ziel ist, die Baubranche in der digitalen Transformationsprozess optimal zu unterstützen und den digitalen Reifegrad der österreichischen Baubetriebe zu erhöhen.

Über 200 Personen aus 27 Unternehmen nahmen an der mehrstufigen, teils digitalen Studie teil, die die Schwerpunktbereiche (IT-) Systeme, Prozesse, Daten und Kompetenzen in den Unternehmen detailliert abfragte.

Herausstechend war, dass die teilnehmenden Führungskräfte fast alle mehrheitlich zustimmten, dass die Digitalisierung die Produktivität in den Betrieben steigern kann. Außerdem herrscht positive Stimmung hinsichtlich Investitionsbereitschaft für digitale Werkzeuge und neue Lösungen, was aber ohne Analyse der eigenen Prozesse und internen Anforderungen, sowie einem begleitenden Schulungsplan für die Mitarbeitenden nur unzureichend funktioniert.