Österreich : Strabag: zweitbestes Halbjahresergebnis nach Rekordjahr 2021

Thomas Birtel Strabag

Strabag-CEO Thomas Birtel sieht seinen Kurs bestätigt: "Die Leistung konnte wie erwartet gesteigert werden; auch der Auftragsbestand zeigt noch immer – trotz des bereits hohen Niveaus – einen Aufwärtstrend."

- © Strabag

Auch Auftragsbestand zeigt Aufwärtstrend

Österreichs größter Baukonzern Strabag SE hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2022 berichtet.

„Wiewohl Prognosen derzeit mit großer Unsicherheit behaftet sind, zeigen unsere Halbjahreszahlen, dass wir unsere Guidance halten: Die Leistung konnte wie erwartet gesteigert werden; auch der Auftragsbestand zeigt noch immer – trotz des bereits hohen Niveaus – einen Aufwärtstrend. Wie angekündigt, ließ sich das außergewöhnliche Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen. Richtet man den Blick allerdings auf den langjährigen Vergleich, können wir vom zweitbesten Ergebnis eines ersten Halbjahres sprechen“, sagt CEO Thomas Birtel.

Finden Sie HIER zum Vergleich die Zahlen der Porr aus dem ersten Halbjahr

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Leistung, Umsatz & Co.

Die Strabag SE erbrachte im ersten Halbjahr 2022 eine um 9 % höhere Leistung von € 7.587,72 Mio. Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Tschechien ist hier besonders der Leistungsanstieg im Vereinigten Königreich hervorzuheben. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg ebenfalls um 11 %.

Der Auftragsbestand per 30.6.2022 lag mit € 23.969,66 Mio. um 14 % über jenem per 30.6.2021 und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau. In Deutschland allein wuchs er um rd. € 2 Mrd., aber auch in Österreich und Polen sind signifikante Zuwächse zu verzeichnen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei € 324,67 Mio. im Vergleich zu € 406,29 Mio. im ersten Halbjahr 2021. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei € 63,63 Mio., was zwar im Vergleich zum besonders guten Ergebnis im Vorjahr einen Rückgang bedeutet, sich aber durchaus in den langjährigen Vergleich einfügt. Rückläufig entwickelte sich das Segment Nord + West. In Süd + Ost fiel das Ergebnis im ersten Halbjahr – wie in der Baubranche durchaus üblich – wieder leicht negativ aus, während in International + Sondersparten vor allem aufgrund erfolgreicher Großprojekte im Vereinigten Königreich ein Anstieg gelang.

Leistung und EBIT der Strabag über die Jahre

- © Strabag SE

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme blieb gegenüber dem Jahresende 2021 mit € 12,3 Mrd. stabil. Einem Anstieg bei den Sachanlagen – in Stuttgart wurde eine Immobilie zur Erweiterung des dortigen Standorts zugekauft – und Vorräten sowie saisonal üblichen Erhöhungen der Vertragsvermögenswerte steht ein Rückgang der liquiden Mittel gegenüber. Verglichen mit dem 30.6. des Vorjahres erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 30,1 % auf 32,8 %. Zum Jahresende 2021 hatte die Eigenkapitalquote 33,3 % betragen. Die Strabag berichtet weiterhin eine Netto-Cash-Position, sie sank allerdings – wie saisonal üblich – von € 1.937 Mio. auf € 1.147 Mio.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit drehte mit € -606 Mio. noch stärker ins Negative, was vor allem auf den Anstieg der Vorräte und der Vertragsvermögenswerte – bedingt durch die höhere Leistung – zurückzuführen ist. Auch im Cashflow aus der Investitionstätigkeit schlägt der Kauf im Zusammenhang mit der Erweiterung des Stuttgarter Standorts zu Buche: er lag bei € -288,90 Mio. nach € - 220,17 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit kam zum 30.6.2022 bei € -192 Mio. zu liegen; darin enthalten war die Rückführung der Anleihe in Höhe von € 200 Mio.

Die Mitarbeiteranzahl blieb mit 72.709 Personen nahezu unverändert. In den Heimatmärkten Deutschland und Österreich waren nur sehr geringe Veränderungen – in unterschiedliche Richtungen – zu verzeichnen.

Kategorie Q1 2022 Q1 2021 %
Leistung in Mio. EUR 7.587,72 6.943,37 9
Umsatz in Mio. EUR 7.246,35 6.535,48 11
Auftragsbestand in Mio. EUR 23.969,66 21.101,85 14
EBITDA in Mio. EUR 324,67 406,29
EBIT in Mio. EUR 63,63 140,19 -55

Ausblick: Geschäftsmodell robust

Der Strabag-Vorstand hält für 2022 unverändert an der angepeilten Bauleistung von € 16,6 Mrd. fest, was gut durch den Auftragsbestand belegt ist. Des Weiteren geht er davon aus, eine EBIT-Marge von nachhaltig mindestens 4 % zu erwirtschaften, da sich das Geschäftsmodell unter den aktuellen Bedingungen als robust erweist. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) sollten € 550 Mio. nicht überschreiten.