Kreislaufwirtschaft I Nachhaltigkeit : Recyclingbeton zieht bei der MA 48 ein

MA48 Unterkunft von außen

Mit freiem Auge ist kein Unterschied zwischen normalem Beton und Recyclingebeton, aus jenem besteht die neue Unterkunft der MA48 in Wien, zu erkennen.

- © Stefan Seelig

Der zweigeschossige Bau gilt ab sofort als erstes öffentliches Bauwerk der Stadt Wien, das aus Recyclingbeton errichtet wurde. Damit leistet die Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zum Einsatz nachhaltiger Baustoffe bei ihren Bauobjekten.
„Die MA 48 hat mit dem ersten Gebäude der Stadt Wien aus Recyclingbeton gezeigt, was machbar ist. Wir denken bei Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung weiter und wollen mit unserem neuen Gebäude eine Vorreiterrolle für Kreislaufwirtschaft beim Bauen einnehmen. Im besten Fall werden zukünftig Bauschutt und Betonabbruch direkt in Wien oder im nahen Umland aufbereitet und wieder in Wiener Bauwerken eingesetzt“, erklärt Andreas Kuba, stellvertretender Leiter der MA 48.

Die Kreislauffähigkeit ist laut Christoph Ressler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer des Güteverbands Transportbeton, aber nur einer von vielen Vorteilen, mit denen der Baustoff Beton langfristig in der Ökobilanz von Gebäuden punktet. Er ist auch ein Energiespeicher, extrem belastbar und langlebig: "Und damit die logische Wahl für den Bau eines öffentlichen Auftraggebers, dessen Kernkompetenz im Umweltschutz liegt."

1.500 m3 Recyclingbeton verbaut

Insgesamt wurden im Gebäude rund 1.500 m3 Beton verarbeitet, die durchschnittliche Recyclingquote betrug je nach Betongüte zwischen 15 und 20 Prozent. Damit wurden insgesamt ca. 450 Tonnen Recyclingmaterial als Ersatz für den Primärrohstoff wiederverwertet und im Kreislauf geführt.

Auch bei der Betonlieferung setzte man auf Nachhaltigkeit: Diese erfolgte auf kurzen Transportwegen von den lokalen Betonherstellern Transportbeton GmbH (Hauptlieferant) und Wopfinger Transportbeton GmbH. Da der Einsatz von Recyclingbeton in diesem Bauwerk eine Premiere feierte, wurde er durch die MA 39 – Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle – einem strengen Monitoring unterzogen. Die Betongüte wurde sowohl beim Einbau als auch am fertigen Bauwerk geprüft. Dafür wurden u. a. Proben entnommen und im Labor untersucht. Die Dokumentation der begleitenden Betonprüfungen dient als Grundlage für zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Recyclingbeton bei den Gebäuden der Stadt Wien.