Nachhaltigkeit : Lafarge: Schornstein weicht PV-Anlage

Kaminsprengung Drohne zeitraffer

Platz für nachhaltige Energieversorgung: die Sprengung im Zeitraffer

- © Lafarge

Obwohl der Zement-Marktführer Lafarge (ab Mai Holcim) zu den energieintensiven Industrien zählt, setzt man am Standort Mannersdorf auf alternative Brennstoffe und verzichtet fast gänzlich auf Fossile.

Nun setzt das Unternehmen ein weiteres Signal in diese Richtung und sprengte den rund 100 Meter hohen Schornstein der früheren Gaskraftzentrale des Zementwerks. Genau dort soll eine moderne Zwei-Megawatt (entspricht dem Jahresverbrauch von rund 800 Haushalten) Photovoltaik-Anlage entstehen.

Am Weg zu einer klimaneutralen Industrie müssen auch im Zementwerk Mannersdorf Produktionsprozesse umgestellt werden. Schon heute wird mit modernster Technik klimafreundlicher Zement produziert, doch es soll weiter investiert werden, um den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

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Werksleiter Helmut Reiterer erklärt: „Die neue Photovoltaik-Anlage ist eine unserer ersten Transformationsmaßnahmen im Bereich “grüner Energie” und dient der Versorgung des Werks.

Weitere Anlagen zur Erzeugung grüner Energie sind in Planung, so die Werksleitung. Das Symbol für fossile Energie ist der rund 56 Jahre alte Industrieschornstein, der schon von Weitem sichtbar ist. In einer kontrollierten Fallrichtungssprengung wird dieser am 21. Jänner gesprengt. Für die Sprengung hat das Unternehmen ein umfassendes Sicherheitskonzept erstellt und ein Fachunternehmen beauftragt. Um höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt die Fallrichtung parallel zu den Gleisen der Anschlussbahn auf Werksgrund. Zur Minimierung der Erschütterung beim Aufprall des Kamins wird ein Fallbett aus Ziegelsplitt aufgeschüttet. Zudem dient ein zusätzlich aufgeschütteter Recyclingwall als Splitterschutz. Der unmittelbare Sprengbereich wird ebenso mit Recyclingmaterial und Bau-Vlies abgesichert.

Der Schornstein selbst besteht aus reinem Stahlbeton und Schamott, welche vor der Sprengung von einem autorisierten Labor auf Schadstoffe untersucht wurden. Gemeinsam mit dem Recyclingmaterial wird dann alles im Werk Mannersdorf als Rohmaterial dem Produktionsprozess zugeführt. Aus Recyclingmaterial entsteht somit wieder hochwertiger Zement. Helmut Reiterer bedauert: „Wäre das geplante Recyclingcenter Mannersdorf bereits in Betrieb, so hätten wir auch die Aufbereitung selber durchführen können.“ „Das verstehen wir unter gelebter Kreislaufwirtschaft, die für unsere Klimazukunft unerlässlich ist“, so Reiterer weiter.