Und was ist darin Ihre Aufgabe, Herr Waschl? Wie ist die Vision konkreter?
Waschl: Mein Scope ist im Wesentlichen, das digitale Offering, das direkt oder indirekt an unseren Kunden gerichtet ist, über alle Divisionen zu unterstützen und zu verstärken.
Wir haben jetzt viel über die Umdasch Group Ventures gesprochen, aber es gibt ja auch in den Kerngeschäftsbereichen ein sehr breites digitales Angebot– in der Doka etwa im Engineering-, in dem viel mit dem Internet of Things passiert. Es geht dabei also immer um das relevante Offering im Sinne der Customer Journey rund um unser Kernprodukt.
Und darauf werden die disruptiven Entwicklungen aufgesetzt, wo es darum geht, irgendwann hochinnovativ auch an der Art und Weise, wie wir bauen, zu arbeiten. Diese werden wir mit Sicherheit auch digitalisierungsgestützt ändern müssen, um generationengerecht und nachhaltig zu agieren.
Gibt es davon schon ein fixes Bild?
Waschl: Es gibt eine Richtung und es gibt vor allem Technologiesets, auf die man aufsetzen kann und die heute schon da sind: VR, AR, BIM, IoT, Kollaboration – das ist alles schon da.
Aber die fliegen so in der Gegend herum. Können Sie sie ein bisschen auf den Boden bringen?
Waschl: Ein Thema, das mich persönlich sehr bewegt, ist das Thema Quantum Computing. Ich hatte bis vor ein paar Monaten die Wahrnehmung, dass – solange ich auf diesem Planeten sein darf - es keinen konkreten Anwendungsfall auch für unsere Branche im Bereich Quantum Computing gibt.
Aber ich habe gelernt, dass ich das sehr wahrscheinlich schon noch erleben werde - und zwar deutlich schneller, als ich das angenommen habe. Ich gehe davon aus, dass das in den nächsten fünf bis zehn Jahren der Fall sein könnte.
Und zwar in welcher Form?
Waschl: Da gibt es verschiedenste Gedanken. Der Naheliegendste sind verschiedenste Simulationen, weil die Performance eine andere ist. Für mich ergeben sich die Möglichkeiten im magischen Dreieck Cloud, AI, Quantum.
Cloud-Kollaboration, das machen wir seit vielen Jahren, das ist nichts Neues mehr und Cloud ist auch in Österreich in der Breite kein Hochverratsvokabel mehr. Da hat man die Ängste mittlerweile abgelegt.
AI ist das Big Thing, wo wir jetzt dran sind. Da passiert irrsinnig viel, und das ist auch mehr als Chat GPT. Und letztlich eben das Thema Quantum. Wenn man dieses Dreieck schließt, haben wir durch die Cloud die Möglichkeit, Daten zu sammeln, AI wird uns enabeln, diese Daten auch zu nutzen und Quantum wird uns ermöglichen, diese Datenmenge letztlich auch zu kommerzialisieren.