Bauwirtschaft : Versicherungsexperte: Covid 19 hat neues Zeitalter für die Bauindustrie eingeläutet

Zukunftsstadt
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Der Kampf gegen den Klimawandel beschert der Bauindustrie nach Einschätzung des Allianz-Versicherungskonzerns einen Boom. Die beschleunigte CO2-Reduzierung erfordere erhebliche Investitionen in alternative Energieformen oder die Ladeinfrastruktur, teilte der deutsche Versicherer mit. Von Gebäuden werde nicht nur erwartet, dass sie emissionsärmer würden, sondern auch besser gegen extreme Wetterereignisse geschützt seien. Zugleich stehe die Branche auch vor neuen Risiken.

"Covid-19 hat ein neues Zeitalter für die Bauindustrie eingeläutet", sagte Robert Maurer, Leiter der Technischen Versicherungen bei der Allianz in Zentral- und Osteuropa. Material und Mitarbeiter seien knapp, die Kosten stiegen und über allem stehe ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit.

Der Trend zum modularen Bauen, bei dem Fertigteile in Fabriken produziert und an Ort und Stelle nur noch zusammengesetzt werden, bringe neben Vorteilen etwa bei der Bauzeit auch Gefahren mit sich: "Bei modularen Methoden besteht ein erhöhtes Risiko von Serienschäden, da ein und dasselbe Teil in mehreren Projekten verwendet werden könnte, bevor ein Fehler entdeckt wird", sagte Maurer.

Zu den häufigsten Versicherungsschäden auf Baustellen gehörten neben Feuer und Explosionen sowie Wasserschäden auch Konstruktionsmängel und Mängel bei der Ausführung. Es sei eine Reihe von überraschend großen Schäden durch undichte Leitungen und Druckwasser- oder Feuerlöschsysteme beobachtet worden, die außerhalb der Arbeitszeiten auf der Baustelle aufgetreten oder aus anderen Gründen nicht aufgefallen seien. Nötig seien Systeme, die Wasserlecks überwachten.