Vorzeigeprojekte der Bauwirtschaft 2023 : Pankl errichtet hochmodernes Aerospace-Werk in Kapfenberg

Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
© Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG

Insgesamt umfasst das hochmoderne Aerospace-Werk eine Nutzfläche von 9.650 Quadratmetern, davon stehen 7.380 Quadratmeter als Produktionsfläche zur Verfügung und 2.270 Quadratmeter werden als Verwaltungs- und Sozialfläche genutzt. Rund 150 Mitarbeiter*innen sind am Standort beschäftigt. Mit dieser Großinvestition reagiert Pankl auch auf die Forderung der Luftfahrtindustrie nach leichteren, leiseren, emissionsärmeren und treibstoffeffizienteren Antrieben. Neben der Abdeckung sämtlicher Prozessschritte in der Fertigung der Luftfahrtkomponenten spielte auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle beim Bau. So wurde das Werk mit einer leistungsstarken Photovoltaikanlage ausgestattet, Heizung und Kühlung erfolgen über eine Wärmepumpe bzw. VRV-Anlagen und die teilweise begrünte Dachfläche wirkt sich positiv auf das Raumklima der darunterliegenden Räume aus. Hofbauer Liebmann Architekten ZT GmbH waren bei diesem Projekt mit den Generalplanerleistungen (samt ÖBA) beauftragt.

Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
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Lieb Bau Weiz mit Trockenbau betraut

Der erforderliche Innenausbau des modernen dreigeschoßigen Bauwerks erfolgte fast zur Gänze in Trockenbauweise aus Gipsplatten. Diese Aufgabe übertrug man dem steirischen Qualitätsunternehmen Lieb Bau Weiz, das von November 2021 bis Februar 2023 mit durchschnittlich zwischen sechs und acht Mitarbeitern für die Ausführung sämtlicher Metallständerwände, Vorsatzschalen, Stahlträgerverkleidungen, Akustikverkleidungen sowie aller abgehängten Decken verantwortlich war.

Auch der Brandschutz spielte eine große Rolle, weshalb alle Stahlträgerverkleidungen brandschutzmäßig geschützt wurden.
Stefan Luisser

, so Bauleiter Stefan Luisser.

Im gesamten Bürogebäude wurden abgehängte Akustiklochdecken der Firma Vogl mit integrierten Bürotrennwänden in Glasausführung montiert. Dabei wurde das Deckensystem so ausgelegt, dass im Nachhinein erfolgte Büroumbauten ohne viel Aufwand möglich sind.

Zudem gewährleistet das Abschottungssystem im Deckenhohlraum, dass der Schall von Büro zu Büro nicht übertragen wird, sollten die Größen der Büros verändert werden.
Stefan Luisser

Des Weiteren wurde ein neues Belüftungssystem – das Knauf Air Panel mit integriertem Diffuser, das zur Be- und Entlüftung der Büroräume dient – angewendet.

Die Air Panele sind unsichtbar in die Akustikdecken integriert, was vor allem die Montage erschwert hat und extrem herausfordernd war. Gleichzeitig ist das Belüftungssystem durch die nicht sichtbaren Panele in dieser Form einzigartig.
Stefan Luisser

Auf Wunsch der Architekten wurden die Lichtschienen, Stromschienen und elektrischen Lamellenvorhangschienen direkt in den Akustikdecken integriert. Aufgrund der enorm hohen Haustechnikinstallation waren außerdem sehr viele Revisionsdeckel in den Akustikdecken erforderlich.

Das zweite Obergeschoß ist rundum von einer Glasfassade umgeben. Das Streiflicht setzte ein extrem genaues Arbeiten und ein besonders hohes Maß an Präzision voraus. Aufgrund der umlaufenden Glasfassade wurden zudem elektrische Beschattungssysteme in den Decken integriert.

Ein optisches Highlight stellen die raumhohen WC-Trennwände der Firma SANBOX dar. Dabei handelt es sich um ein spezielles Produkt aus Kompaktplatten, das im Bereich der Sanitärbereiche verbaut wurde. Ein weiterer Eyecatcher ist das Empfangsfoyer im Erdgeschoß des Bürogebäudes. Hier wurden die abgehängten Decken nicht nur in einer Höhe von acht Metern montiert, sondern auch historische Fliegerteile in die eingebaute Stahlkonstruktion integriert.
Im Erdgeschoß der Produktionsräume wurden 550 Quadratmeter Metalllangfeld Kassettendecken der Firma MCI in einer Höhe von fünfeinhalb Metern hergestellt. Erschwerend bei der Leistungserbringung war die Höhe der Deckenabhängung von ca. drei Metern. So mussten die gesamten Montagearbeiten der Decken mit den Scherenbühnen durchgeführt werden. Zudem wurde dort ein Knauf Cubo realisiert, in dem ein Meisterbüro untergebracht wurde. Mit dem Raum- in -Raum System können ohne flankierende Bauteile freistehende Raumzellen in Trockenbauweise realisiert werden.

Insgesamt wurden bei der Umsetzung dieses Bauprojekts rund 1.800 m2 Akustiklochdecken der Firma Vogl, 500 m2 GK Decken, 800 m2 Metallständerwände, 550 m2 Metalldecken gelocht, 750 m2 u-förmige Brandschutz Stahlträgerverkleidungen, 140 Stück integrierte Deckenlüftungssysteme (Diffuser) und 220 Stück Deckenrevisionen der Firma Knauf sowie 16 Stück Kabinenanlagen WC/Duschen der Firma SANBOX verbaut.

Baustellentafel

  • Projekt: Neubau Aerospace-Werk im High Tech Park Kapfenberg
  • Bauherr: Pierer Immoreal GmbH
  • Betreiber: Pankl Aerospace Systems Europe GmbH
  • Generalplanung: Hofbauer Liebmann Architekten ZT GmbH
  • Trockenbau: Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG, 8160 Weiz, www.lieb.at
  • Knauf Fachberatung: Josef Kleinhappl, +43 664 54460 23