Immobilien Wien : Zwischen Neubauleistung und Leerstandquote

Die Wiener Immobilienbranche hat ein durchwachsenes Jahr 2017 hinter sich. Die vom Vermittlungs- und Beratungsunternehmen Otto Immobilien veröffentlichten Zahlen des Büro- und Investmentmarkts lassen vermuten, dass so manche Erwartungen übertroffen, andere herb enttäuscht wurden. Zu den übertroffenen Erwartungen: Noch nie wurde so viel in Wiener Immobilien investiert wie 2017. Die Neubauleistung an Büroflächen war mit rund 143.000 m² entsprechend hoch, der Zenit ist hier allerdings noch nicht erreicht. Heuer sollen 267.000 m² an neu gebauten Büroflächen noch dazu kommen – also beinahe doppelt so viele wie letztes Jahr. Einige dieser Projekte sind bereits vorvermietet.

Neubau-Leere

Doch etliche dieser neu erbauten Flächen stehen leer. In Wien waren 2017 von modernen Büroflächen, also solchen, die nach 1990 erbaut oder generalsaniert wurden, nur 134.000 m² vermietet. Dieser äußerst niedrige Wert entspricht gerade einmal der Hälfte des Umsatzes von 2016 und konnte von einem vergleichsweise gutem letzten Jahresviertel nur ein wenig aufgebessert werden. Die Leerstandquote von 5,4 Prozent zum Jahresende hin könnte heuer sogar noch etwas steigen, wenn man bedenkt, wie viel an neuer Fläche hinzukommt.

Gründe und Hoffnungen

Die in Zahlen enttäuschende Vermietungsleistung von 2017 muss allerdings relativ betrachtet werden. 2016 wurden überdurchschnittlich viele Büroflächen vermietet, eine Konstante konnte hier nicht realistisch erwartet werden. Auch begannen 2017 noch einige Vertragsverhandlungen mit Großunternehmen, wurden aber nicht mehr bis Jahresende abgeschlossen. Werden diese Verträge noch unter Dach und Fach gebracht, ist mit einer sehr viel erfolgreicheren Vermietungsleistung 2018 zu rechnen.