Deutschland : Xella geht an die Börse - 1 Milliarde Erlös geplant
Das für "Ytong"-Porenbeton bekannte Unternehmen gab seine Börsenpläne am Dienstag bekannt. In der Regel dauert es ab dann noch etwa vier Wochen bis zur Erstnotiz der Aktie. Informierten Kreisen zufolge strebt Xella ein Emissionsvolumen von rund einer Mrd. Euro an. 40 Prozent der Aktien sollen künftig frei handelbar sein, wie mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Xella wollte sich dazu nicht äußern. "Mit dem Börsengang erweitern wir unsere Möglichkeiten, den eingeschlagenen Wachstumspfad erfolgreich fortsetzen zu können", sagte Xella-Chef Jan Buck-Emden. Der gewählte Zeitpunkt sei für Xella günstig, da sich in der Baubranche in vielen europäischen Ländern eine Erholung abzeichne. "Von diesen positiven Entwicklungen wollen wir noch stärker profitieren", sagte Buck-Emden. Mit den Geldern aus dem Börsengang wollen die Duisburger vor allem ihre Schulden abbauen. "Dadurch können wir den finanziellen Spielraum erhöhen, um unsere eingeschlagene Wachstumsstrategie erfolgreich fortzusetzen", sagte Buck-Emden. Das Angebot wird sowohl neu auszugebende Aktien aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von rund 200 Mio. Euro als auch Anteile aus dem Besitz der gegenwärtigen Gesellschafter - den Finanzinvestoren PAI Partners und Goldman Sachs - umfassen. Angestrebt wird eine Platzierung im streng regulierten Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Die ehemalige Haniel-Tochter mit ihren rund 6.800 Mitarbeitern könnte bei dem Börsengang mit bis zu 2,5 Mrd. Euro bewertet werden. Xella erwirtschaftet rund zwei Drittel seines Umsatzes mit Baumaterialien unter Marken wie Ytong, Hebel und Silka. Im ersten Halbjahr 2015 lag der Umsatz mit 638 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Das Ebitda stieg um elf Prozent auf 116 Mio. Euro. Xella ist der vierte milliardenschwere Börsengang, der nun für Oktober auf der Agenda steht. Am 1. Oktober sollen die Aktien des Internet-Kleinanzeigenportals Scout24 erstmals gehandelt werden, die Bayer-Kunststoffsparte Covestro soll einen Tag später folgen. Der Autozulieferer Schaeffler hat sich sein Debüt für den 5. Oktober vorgenommen, und plant Kreisen zufolge ein Emissionsvolumen von mehr als 2,5 Mrd. Euro. Scout24 will bis zu 1,6 Mrd. Euro erlösen, Covestro 2,5 Mrd. Euro. (APA)