Österreich : Wohnungsbau 2020 auf hohem Niveau stabilisiert
Im ersten Coronajahr 2020 sind in Österreich fast so viele Wohnungen gebaut worden wie im Jahr davor. Die Fertigstellungen gingen gegenüber 2019 um 0,9 Prozent auf 68.077 Einheiten nur geringfügig zurück, wie aus den vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute, Dienstag, hervorgeht. Der gesamte Wohnungsbestand dürfte per Jahreswechsel auf rund 4,9 Millionen angewachsen sein, schätzen die Statistiker.
Die meisten Einheiten entfielen mit nicht ganz 22 Prozent auf die Bundeshauptstadt - gefolgt von Niederösterreich (mehr als 19 Prozent), Oberösterreich (knapp 16 Prozent), der Steiermark (etwa 14 Prozent), Tirol (fast 9 Prozent), Kärnten (fast 7 Prozent), Salzburg (etwas mehr als 6 Prozent), Vorarlberg (rund 4 Prozent) sowie dem Burgenland (etwas mehr als 3 Prozent).
Das Volumen der österreichweiten Fertigstellungen war in den vergangenen beiden Jahren wesentlich höher als in der Dekade davor. 2020 wurde den Daten zufolge der - nach 2019 - bisher zweithöchste Wert seit 2011 ausgewiesen. Vor zehn Jahren wurden bundesweit knapp unter 50.000 Wohnungen errichtet, 2015 und 2016 waren es etwas unter 60.000, 2017 und 2018 dann rund 64.000.
In absoluten Zahlen am meisten Wohnungen fertiggestellt wurden 2020 in Wien (14.017), Oberösterreich (12.684) und Niederösterreich (11.386). Das Schlusslicht bildeten die wesentlich kleineren Bundesländer Burgenland (2.282), Kärnten (3.084) und Vorarlberg (3.498).
In den Daten für Wien nicht enthalten sind durch An-, Auf-, Umbautätigkeit an bestehenden Gebäuden errichtete Wohnungen.
Insgesamt war die Bautätigkeit laut Statistik Austria vom mehrgeschoßigen Wohnbau dominiert, der 2020 etwas mehr als 56 Prozent aller Fertigstellungen ausmachte.
Gemessen an den Bevölkerungszahlen zum Jahresdurchschnitt wurden 2020 (abgesehen von der Wiener An-, Auf-, Umbautätigkeit) in Österreich 7,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner errichtet. Auf die in Relation zur Einwohnerzahl höchsten Fertigstellungsraten kamen sohin Tirol (mit 9,2 fertiggestellten Wohnungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner), gefolgt von Vorarlberg (8,8) und Oberösterreich (8,5).
Bundesweit entstand etwa ein Viertel aller Wohneinheiten 2020 mit Ein- und Zweifamilienwohnhäusern. Knapp ein Fünftel (rund 18 Prozent) - ohne Wien - wurden durch Umbauten an bestehenden Gebäuden geschaffen.