Deutschland : Wohnbau beginnt zu kriseln
In Deutschland wurden im ersten Halbjahr des Jahres 2018 deutlich weniger Baugenehmigungen als im Vorjahr erteilt. Besonders enttäuschend war die Entwicklung im Juni. Die Bauindustrie drängt darauf, den seriellen Wohnungsbau zu fördern, damit der Bedarf gedeckt werden kann.
"Auch wenn man die Wohnheime, zu denen auch Flüchtlingsunterkünfte zählen, herausrechnen würde, käme man in den ersten sechs Monaten nur auf einen leichten Zuwachs von 1,8 Prozent", sagt etwa Dieter Babiel, der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Dieser Umstand sei nur auf ein Plus im Geschosswohnungsbau von 4,9 Prozent zurückzuführen. Das würde noch lange nicht ausreichen, um den Bedarf an Wohnungen vor allen Dingen in den Ballungsgebieten zu decken.
Nur der serielle Wohnungsbau, meint die Bauindustrie, könne den Bedarf an 350.000 bis 400.0000 Wohnungsfertigstellungen pro Jahr decken. Die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen wäre dazu ein wichtiger Schritt dazu. Man könnte dann ein Typengebäude ohne Änderungen bundesweit bauen. Das würde nicht nur die Bauzeit verkürzen, sondern auch Kosten sparen.
Darüber hinaus wird dringend Bauland gebraucht und es herrscht akuter Fachkräftemangel.