Infrastruktur : Wiener Südbahnhof ist Geschichte

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Die Halle im dezenten Ostblockcharme muss in der Folge dem neuen Hauptbahnhof weichen, dessen Teilinbetriebnahme im Dezember 2012 erfolgt. Bis dahin übernimmt der Bahnhof Meidling die Funktion des bisherigen Verkehrsknotenpunkts.Endgültig Abschied nehmen konnten die Fahrgäste um die Mitternachtsstunde. Der letzte Zug, der den Südbahnhof verlassen hat, fuhr am Samstag um 23.59 Uhr in Richtung Mürzzuschlag ab. Die letzte ankommende Garnitur erreichte den Südbahnhof am Sonntag um 0.05 Uhr. Damit das Nimmerwiedersehen ein bisschen leichter fällt, hatten die ÖBB bereits am Nachmittag zu einem Anrainerfest mit Musik, Filmvorführungen und Mitfahrgelegenheit im Führerstand eines Triebfahrzeugs geladen. Ab sofort ist Meidling der offizielle Großbahnhof. So werden Fernzüge der Südbahn, die hier bis dato nur einen Stopp eingelegt haben, in Zukunft in Meidling enden und starten. Jene der Ost- und Nordbahn - etwa Züge aus Prag -, die Meidling bisher nicht angefahren haben, werden dann bis zum neuen Verkehrsknotenpunkt weitergeführt.63 Millionen Euro wurden investiertUm das vermehrte Passagieraufkommen - erwartet werden ab nächster Woche 55.000 statt bisher 45.000 Menschen täglich - bewältigen zu können, haben die ÖBB 63 Millionen Euro in die Modernisierung der temporären Großhaltestelle investiert. Neben Umbauten bei den Bahnsteigen wurden ein neues Reisezentrum sowie zusätzliche Geschäfte errichtet.Auch die Öffis werden auf die neue Rolle Meidlings Rücksicht nehmen. So wird das Intervall der U-Bahnlinie U6 zu den Stoßzeiten verdichtet. Außerdem wurde die Straßenbahnlinie 62 auf Niederflur- bzw. Zweiwagenbetrieb umgerüstet. Auch der Flughafenbus wird nach der Südbahnhof-Sperre Meidling anfahren. Von der Anreise mit dem Auto sollten Reisende mangels Parkplätzen jedoch Abstand nehmen. (APA/pm)