Fotostrecke - Coverstory SOLID 10/2013 : Was die Jäger planen
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Das Familienunternehmen Jäger Bau wurde 1922 von Karl Jäger als Hoch- und Tiefbau in Schruns gegründet. Die ersten realisierten Projekte sind Triebwasserstollen für die Wasserkraftwerke im Montafon. Foto:
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Nach Karls frühem Tod führt Witwe Elisabeth die Firma erfolgreich durch die schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre. Heute noch bekannte Bauten wie die Flexenstraße nach Zürs/Lech und der Dürnstein-Tunnel in der Wachau werden in dieser Zeit realisiert. Foto:
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Karl-Ludwig, der älteste Sohn des Gründers, tritt 1957 ins Unternehmen ein. Unter seiner Leitung ist Jäger maßgeblich am Bau des Arlbergtunnels, der Rheintalautobahn, des Walgaustollens, ... Foto:
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... des Plabutschtunnels (Graz), der Bahntunnels Schattenburg und Vereina sowie der Druckstollen Vermunt und Martina (alle Schweiz) sowie von Trinkwasser- und Bewässerungsstollen in Griechenland, Saudi Arabien und Spanien beteiligt. Foto:
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Im Montafon errichtet Jäger u. a. das Verwaltungsgebäude der Vorarlberger Illwerke, zahlreiche Seilbahnbauten sowie das Löwenhotel und das Kapellrestaurant in Schruns. 1991 treten Karl-Ludwigs Söhne Guntram (im Bild) und Manfred in die Geschäftsleitung ein. Foto:
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Guntram Jäger: „Wir haben uns die Aufgaben aufgeteilt. Manfred (ganz rechts) hat den Untertagebau übernommen und ich den kleineren Bereich - im Hoch- und Tiefbau haben wir vielleicht 15 % erwirtschaftet. Wir haben damals etwa 200 Millionen Schilling umgesetzt - jetzt sind es in der kompletten Gruppe rund 150 Millionen Euro." Foto:
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"Immerhin beschäftigen wir rund 700 Mitarbeiter in der Gruppe." Foto:
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"Wir verstehen uns nach wie vor als Tunnelbauspezialisten. Das macht rund die Hälfte unseres Geschäfts aus, jeweils ein Viertel kommt inzwischen vom Hoch- und Tiefbau sowie von der Projektentwicklung." Foto:
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"Es gab früher ein krasses Ungleichgewicht, weil der Untertagebau doch mit erheblichen Risken verbunden ist. Im Hoch- und Tiefbau und in der Projektentwicklung gibt es viele kleinere Projekte - wenn einmal eines schief geht, ... Foto:
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... ist das natürlich bedauerlich, aber verkraftbar. Wenn aber von fünf Baustellen im Untertagebau zwei schlecht laufen, dann schnaufen wir schon ordentlich. Deshalb betreiben wir gezielte Risikodiversifizierung." Foto:
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"Wir hatten immer schon viel mit Tourismus zu tun, haben Hotels und Liftanlagen gebaut. Die Initialzündung für das eigene Geschäftsfeld war zur Jahrtausendwende: Da haben wir ein in Konkurs gegangenes Hotel erworben, in 45 Ferienwohnungen umgebaut und diese dann verkauft." Foto:
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"Ein wichtiger Entwicklungsschritt war 2005 ein Großresort mit 500 Betten im Montafon, zwei Jahre später ein Projekt mit 250 Betten in Tirol. Da kam dazu, dass wir das erstmals auch selbst betrieben haben. Noch 2007 haben wir dann das nächste 500-Betten-Resort errichtet, demnächst übergeben wir ein 600-Betten-Projekt auf der Lenzerheide (Schweiz)." Foto:
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Familienunternehmen mit familiärem Führungsstil: Nikolaus Gassner, Guntram Jäger, Dietmar Bischof und Manfred Jäger (v. l.) Foto:
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"Wir bieten ein völlig neues Produkt an. Es handelt sich um Suiten- bzw. Appartment-Hotels, die sehr viel Wohnraum zur Verfügung stellen und sehr luxuriös ausgestattet sind. Man macht hier Urlaub wie zu Hause bzw. in der eigenen Wohnung und dazu kann man alle Dienstleistungen eines Hotelbetriebes in Anspruch nehmen, wenn man will." Foto:
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"Das spezielle Know-how beginnt schon bei den verfahrensrechtlichen Details, man muß die komplette Konzeption eines solchen Groß-Ressorts beherrschen und die Betriebsabläufe kennen. Wir machen von der Planung bis zur Vermarktung aller selbst. Wir müssen auch das Kapital beschaffen, das aktuelle Resort kostet 75 Millionen Schweizer Franken." Foto:
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Guntram Jäger: "In der Schweiz gibt es dafür einen riesigen Markt. Den Eidgenossen geht sonst der Tourismus kaputt - sie haben in die alten Häuser nichts mehr investiert, die sind zum Teil ganz desolat. Viele Hotels wurden in Ferienwohnungen umgebaut, d. h. man hat drastisch an Bettenkapazität verloren und braucht jetzt dringend gewerblich vermietbare Betten." Foto:
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"Wir verkaufen unsere Appartments an Immobilieninvestoren und die vermieten sie dann weiter. Wenn das 100 Wohnungen mit 500 Betten sind, verkaufen wir an 100 Einzelinvestoren, die etwa 5 % Rendite lukrieren. So bekommen Sie relativ einfach Kapital in die Ferienhotellerie, anders geht es heute fast nicht. Und für die Gruppe ist die Tourismusschiene der Wachstumsmarkt." Foto:
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Haben Sie mit der Alpine zusammengearbeitet? Guntram Jäger: "Ja. Wir haben aber keine Verpflichtungen mehr. Bei den gemeinsamen Baustellen haben wir alle Verpflichtungen abgearbeitet bzw. wurde die Alpine BeMo Tunnelling bekanntlich an den tschechischen Baukonzern Metrostav verkauft und die haben alle Haftungen mitübernommen." Foto:
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"Wir haben nur noch eine Tunnelbaumaschine gemeinsam, die je zur Hälfte uns und der Alpine gehört. Im Moment liegt sie auf einem Ex-Alpine-Lagerplatz und wenn es den nächsten Einsatz gibt, wird man sich unterhalten müssen, ob wir die TBM zur Gänze übernehmen." Foto:
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"Wir sind kein Konzern, sondern ein Familienunternehmen. Sehen Sie sich Alpine-Debakel an. Es ist ganz gefährlich, wenn man sich mit zu wenig Management-Ressourcen sich in Regionen begibt, wo man die Verhältnisse nicht wirklich kennt." Foto:
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Hochwasserschutz Bludesch Gais Foto:
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Betriebsgebäude Skinfit, Koblach Foto:
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Guntram Jäger: "Für uns hatte das Alpine-Debakel so gut wie keine Auswirkungen - übrigens meiner Meinung nach auch für die ganze Branche nicht, mit Ausnahme der Mitarbeiter natürlich, und die haben inzwischen fast alle wieder einen Job. Zu hoffen ist, dass der Sektor ein wenig aus dem unseligen Preisdumping herauskommt, das die Alpine exzessiv betrieben hat." Foto:
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Büro- und Hallenflächen Fa. Klema, Meiningen Foto:
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Schanzenanlage Tschagguns Foto:
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"Mitarbeiter sind natürlich der Schlüssel zum Erfolg. Wir werden oft gefragt, wie wir das machen - der Standort in einem Vorarlberger Seitental müsste doch ein Nachteil sein? Ist es aber nicht. Wir haben unglaublich gute, fleißige und loyale Mitarbeiter aus genau diesen Seitentälern im Ländle." Foto:
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"Wir sind ein Familienunternehmen und haben eine Größe, wo man noch beinahe jeden kennt. Wir bilden ständig um die 30 Lehrlinge aus, wir haben diverse Schulungsprogramme. Wir haben kaum Schwierigkeiten, gute Leute zu bekommen. Und wir zahlen ordentlich." Foto:
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"In der Bauwirtschaft ist kaum echtes Wachstum zu sehen. Die Privaten sind wenig investitionsfreudig und die öffentlichen Haushalte müssen sparen. Ich fürchte eher, dass sich der Druck auf die Preise noch weiter verstärkt." Foto:
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"Beim Untertagebau waren wir mit praktisch allen großen Unternehmen wie Strabag, Porr, früher Alpine, sowie deutschen oder spanischen Firmen in Arbeitsgemeinschaften tätig und die holen uns als „Kleine" nicht deshalb, weil sie uns so besonders mögen, sondern weil sie wissen, dass wir ein ganz spezielles Know-How und gute Leute haben." Foto:
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Villa Menti Plaza, Feldkirch Foto:
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Guntram Jäger: "Ich bin jetzt 58 und denke, das ist die wichtigste Aufgabe, die mir bevorsteht: den Fortbestand zu regeln. Wir haben keine potenziellen Familiennachfolger, d. h. wir müssen also ein gesundes Unternehmen an fähige Menschen übergeben, die es gut weiterführen können." Foto:
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Wohnprojekt Bludenz (Werdenbergerstraße) Foto:
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Die Jäger Beteiligungs GmbH hält 99 % der Jäger Bau GmbH (1 % = Jäger Immobilien GmbH), die wiederum bis zu 100 % an Jäger Bau Tischlerei GmbH, Transbeton GmbH, BSL Brech- und Siebwerk Lorüns GmbH & Co KG, Bergbahnen Brandnertal GmbH, Jäger AlpinLodges Bau GmbH sowie diverse Minderheitsbeteiligungen hält. Foto:
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Zur Gruppe gehören weiters die IST Beteiligungs GmbH mit der IST International Tunneling Services GmbH sowie die STAG Staubgut Transport GmbH mit Beteiligungen u. a. in der Schweiz und in Italien. Foto: