Mittwoch, 09. Oktober 2019 – Morning Briefing : Warnung vor Immobilienblase in Deutschland – Österreichische Häuser einmal mehr teurer – Was bewirkt Österreichs Standort-Ranking?
Kuriosität des Tages:
Ein erst 2017 gegründetes Robotikunternehmen, Bumblebee Spaces, kreiert und produziert jetzt Innenausstattung speziell für Mikro-Behausungen. Möbelstücke wie Schränke und Betten sind außer Sichtweite in der Decke verstaut und können per iPad hervorgeholt werden. Die dafür notwendigen Halterungen sollen bis über 1.300 Kilogramm stützen können, außerdem gibt es Sensoren, die ein Herabsenken bremsen, sollte etwas oder jemand im Weg stehen. Das Lagerungssystem soll obendrein smart sein und mit den Angewohnheiten der Bewohner dazulernen – bis es irgendwann von selbst weiß, wann was zum Vorschein kommen soll.
Risky Business
Laut Statistischem Bundesamt stiegen in Deutschland zwischen April und Juni die Preise für Wohnimmobilien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent. Doch das ist einer von vielen Anstiegen im vergangenen Jahrzehnt. 2018 nahmen deutsche private Haushalte bereits 995 Milliarden Euro an Krediten für die Finanzierung eines Hauses oder einer Wohnung – das ist ein Anstieg um etwa 25 Prozent gegenüber 2008. Der EU-Systemrisiko-Rat sieht sowohl in den steigenden Preisen, als auch in den seiner Ansicht nach allzu schnell vergebenen Darlehen eine Gefahr und warnt vor einem „bedeutenden Abschwung“. Besonders, würden der Gesamtwirtschaft schlechtere Zeiten drohen, sei der Immobilienmarkt gefährdet.
Teuer, teurer, zu teuer?
Auch in Österreich steigen die Immobilienpreise. Einfamilienhäuser sind hierzulande im Schnitt um fünf Prozent teurer als noch letztes Jahr und um über 30 Prozent teurer als noch vor fünf Jahren. Durchschnittlich werden heuer 250.000 Euro für den Kauf auf den Tisch gelegt, im wohl teuersten Eck Kitzbühel sind es sogar 1,2 Millionen. Ob der Preis auch die Transaktionen drückt? Das kommt wohl auf den Gesichtspunkt an. Zwar waren es bis Juni dieses Jahres 5.302 Einfamilienhäuser, die den Besitzer wechselten, und damit um 10,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2018; dafür aber um 32 Prozent mehr als vor fünf Jahren.
Standortfrage und -antwort
Im aktuellen Standort-Ranking des Weltwirtschaftsforums hat sich Österreich um einen Platz auf den 21. verbessert. Auf Platz eins und zwei kommen Singapur und die USA. Was sich für Österreich positiv ausgewirkt hat, ist unter anderem die Infrastruktur. Zu den negativen Punkten zählt auch der Fachkräftemangel, welcher auch durch zu geringe Mobilität im Land entstünde, aber auch durch den zu geringen Einlass ausländischer qualifizierter Arbeitskräfte. Der beste europäische Standort sind die Niederlande auf Platz vier, Deutschland fiel derweil vom dritten auf den siebten Platz.
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