Baumaschinenhersteller : Wacker Neuson will über Zukäufe angreifen
Nachdem der deutsch-österreichische Konzern zuletzt vor allem Kooperationen mit größeren Wettbewerbern schloss, nehme das Unternehmen nun verstärkt Übernahmen ins Visier, sagte Firmenchef Richard Mayer in einem Interview. "Es sind ein paar Projekte in der Prüfung". Durch Zukäufe wolle der Hersteller von Baggern und Radladern seine globale Präsenz ausbauen."Unter anderem haben wir zur Entwicklung des Asiengeschäfts einige Unternehmen identifiziert, die wir uns in den nächsten Wochen und Monaten genauer anschauen werden", sagte Mayer. "Wir können uns das leisten" Wacker Neuson könne sich auch größere Übernahmen leisten, betonte Finanzchef Günther Binder. "Schließlich sind wir fast schuldenfrei und haben eine Eigenkapitalquote von über 75 Prozent." Dem Finanzchef zufolge sieht sich die Firma in allen Regionen nach Zukaufmöglichkeiten um, die jedoch eine ähnlich hohe Marge wie Wacker Neuson haben sollten. "Wir kaufen keine Sanierungsfälle", betonte Binder.Größte Chancen in Amerika Die größten Wachstumschancen sieht Firmenchef Mayer zunächst vor allem in Nord- und Südamerika. "In Nordamerika gibt es nach der Finanzkrise einen großen Nachholbedarf." Zudem setze sich - wie in Europa und Japan - nun auch in den Vereinigten Staaten der Trend durch, auf kleinen Baustellen auch kleinere Bagger und Maschinen einzusetzen, die billiger sind und weniger Platz und Energie brauchen. Rückenwind verspricht sich Mayer zudem durch die Kooperation mit dem US-Riesen Caterpillar, für den Wacker bald Minibagger mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen herstellt. "Für uns ist das ein signifikantes Projekt, dass dabei helfen wird, unser neues Werk ins Linz auszulasten."Kooperation mit dem Platzhirsch Caterpillar Hohe Wachstumsraten erwartet der Konzern zudem in südamerikanischen Ländern wie Brasilien oder Chile. In China sei der Markt für kleine Baumaschinen dagegen noch zu klein, um das Engagement deutlich auszubauen. "Das wird wohl erst in fünf bis zehn Jahren so weit sein", sagte Mayer, der dann auch über eine eigene Produktion in der Volksrepublik nachdenken will.Neben hohen Zuwachsraten in den Schwellenländern profitierte das Unternehmen, das 2007 durch den Zusammenschluss von Wacker und der österreichischen Neuson Kramer entstand, im ersten Quartal vor allem vom milden Frühjahr. Dadurch begann die Bausaison in den Kernmärkten Europa und USA deutlich früher als 2010 und Wacker Neuson verbuchte einen Gewinn von 9 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,7 Millionen ein Jahr zuvor. (Reuters/APA/pm)