Österreich : Vorarlberg setzt Wohnbauoffensive fort
Das Land Vorarlberg will seine Offensive im gemeinnützigen Wohnbau fortsetzen. Bis 2020 sollen jährlich 600 herkömmliche gemeinnützige Wohnungen sowie 150 im Rahmen von "Wohnen500" gebaut werden, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag. Schon im vergangenen Jahr habe man die Marke von 750 neuen Sozialwohnungen übertroffen, so Wallner.
Der Landeshauptmann räumte ein, "dass es nicht einfach ist, sich in Vorarlberg leistbaren Wohnraum zu beschaffen". Mit der Bauoffensive solle das Wohnen wieder leistbarer werden. Der zuständige Landesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) sagte, dass es in Vorarlberg etwa 5.000 Wohnungssuchende gebe, bei 1.000 bis 1.500 davon sei "dringender Bedarf" gegeben.
Im Vorarlberger Landesbudget sind für heuer unter dem Titel Wohnbauförderung 149,6 Millionen Euro veranschlagt, davon entfallen 52 Millionen Euro auf Darlehen an die gemeinnützigen Wohnbauträger. Für dieses Jahr seien Förderzusagen für 685 Wohnungen geplant, für 2019 seien es 619. Es sei aber damit zu rechnen, dass noch weitere Zusagen hinzukommen, so der Landeshauptmann. Per Ende 2017 gab es in Vorarlberg 19.433 gemeinnützige Wohnungen, weitere 1.292 befanden sich in Bau.
Die durchschnittliche Nutzfläche der in den vergangenen Jahren gebauten Sozialwohnungen lag zwischen 65 und 69 Quadratmetern, das galt auch für die Einheiten in "Wohnen500"-Gebäuden. Der Mietzins einer "Wohnen500"-Wohnung beläuft sich inklusive Betriebskosten auf nicht mehr als 500 Euro. Die Gebäude bestehen aus Holzmodulen, die in der Halle gefertigt, mit Lkw angeliefert und vor Ort in etwa drei Monaten zusammengebaut werden. Um die Kosten gering zu halten, wird etwa auf Tiefgaragen und Lifte verzichtet. Für eine herkömmliche gemeinnützige Wohnung, die in den vergangenen Jahren errichtet wurde, bezahlten die Mieter durchschnittlich 540 Euro (60 Quadratmeter, inklusive Betriebskosten) bzw. 670 Euro (75 Quadratmeter).
Wallner und Rüdisser (ÖVP) freuten sich, dass der gemeinnützige Wohnbau mittlerweile auch in den ländlichen Regionen des Landes angekommen ist. Es gebe nur noch 22 Gemeinden, in denen es keine Sozialwohnungen gebe, und auch diese Zahl soll in den nächsten Jahren kontinuierlich kleiner werden.
Zur anstehenden Novellierung des Raumplanungsgesetzes in Vorarlberg sagten Wallner und Rüdisser, dass man sich damit auf gutem Weg befinde. So sei etwa geplant, jede Neuwidmung mit einer Befristung zu versehen. Ebenfalls angedacht wird die Einführung von Mindestbaunutzungszahlen in den Kerngebieten. (APA)