Straßenbau : Tunnel, Schnellstraßen, Autobahnen – so wird in Österreichs Infrastruktur investiert
Dieses Jahr investiert die Asfinag 1,1 Milliarden Euro in Autobahnen und Schnellstraßen – das Verkehrsnetz soll leistungsfähiger gemacht, die Verkehrssicherheit gesteigert werden. 500 Millionen Euro davon fließen in den Streckenneubau und in zweite Tunnelröhren, die gleiche Summe geht in die Straßenerneuerung und Tunnelsanierung. 100 Millionen Euro werden in Mauttechnik und Datenleitungen investiert. Doch die österreichische Autobahngesellschaft ist nicht das einzige Unternehmen, das in den heimischen Straßenbau investiert. Das sind einige der wichtigsten, aufwendigsten und teuersten Projekte im Ausbau, Neubau und der Sanierung im österreichischen Verkehrsnetz.
Koralmtunnel – Steiermark, Kärnten – Strabag
Das Herzstück der 130 Kilometer langen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist der Koralmtunnel mit einer Länge von 32,9 Kilometern. Die beiden Tunnelröhren werden erst durch die sogenannte Neu Österreichischen Tunnelbaumethode vorgetrieben, nach 2,5 Kilometern übernimmt dann die Tunnelvortriebsmaschine. Das Ausbruchmaterial wird so viel wie möglich für Bauzwecke für die Koralmbahn verwendet. Im Vollbetrieb sind bis zu 500 Personen auf der Baustelle.
Bauunternehmen: Strabag
Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
Kosten: 570 Millionen Euro
Bauzeit: 2011 bis 2019
Semmering Basistunnel Neu (SBT 2.1) – Fröschnitzgraben – Swietelsky, Implenia
Der Semmering Basistunnel ist wahrscheinlich eines der wichtigsten großen Infrastrukturprojekte in Zentraleuropa. Er ist Teil der neuen österreichischen Südbahn und damit der transeuropäischen Route zwischen der Ostsee und der Adria. Das 13 Kilometer lange Mittelstück bildet der Tunnel Fröschnitzgraben, für den eine Arbeitsgemeinschaft den Zuschlag bekommen hat. Das Teilstück wird auf einer Länge von 8,6 Kilometern im TBM-Vortrieb und auf einer Länge von 4,3 Kilometern in bergmännischer Bauweise gegraben. Die Versorgung der Baustelle ist eine besondere Herausforderung, die nur über zwei 400 Meter tiefe Startschächte bzw. Lüftungsschächte bei der Baustelleneinrichtungsfläche Fröschnitz möglich ist. Der kontinuierliche Vortrieb liegt derzeit bei 16.430 Metern bei einem Querschnitt von 60 bis 90 Quadratmetern.
Bauunternehmen: Swietelsky und Implenia
Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
Kosten: 623 Millionen Euro
Bauzeit: 2014 bis voraussichtlich 2024
S 7 Fürstenfelder Schnellstraße – Riegersdorf, Fürstenfeld, Heiligenkreuz – Asfinag
Entlastung und gleichzeitig bessere Anbindung – so lautet die Devise beim Neubau der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße. Die S 7 wird vom Knoten Riegersdorf auf der A 2 Südautobahn über Fürstenfeld bis zur Staatsgrenze bei Heiligenkreuz verlaufen, damit viele Gemeinden in der Oststeiermark und im Burgenland vom Durchzugsverkehr entlasten, und außerdem eine neue schnelle Anbindung an das Straßennetz bieten. Die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße wird eine Gesamtlänge von 28,4 Kilometern haben.
Bauunternehmen: Asfinag
Kosten: 660 Millionen Euro
Bauzeit: 2015 bis voraussichtlich Ende 2023
S 1 Wiener Außenring Schnellstraße – Wien, Niederösterreich – Asfinag
Es ist ein Mega-Projekt – die S 1 Außenring Schnellstraße zwischen Schwechat und Süßenbrunn, die mit dem Lobau Tunnel die letzte Lücke im Regionenring um Wien schließen wird. Dadurch sollen die A 23 Südosttangente, der 22. Bezirk und die A 4 Ostautobahn zwischen Wien und dem Knoten Schwechat stark entlastet werden. Der Verkehr soll in Zukunft also eher um Wien herumführen als durch die Stadt. Mit dem ersten Teilstück nördlich der Donau werden außerdem die S 8 Marchfeld Schnellstraße und die S 1 Spange nach Aspern an das bestehende Autobahnnetz bzw. Schnellbahnnetz angeschlossen. Die S 1 Wiener Außenring Schnellstraße wird eine Gesamtlänge von 19 Kilometern haben, davon 8,2 Kilometer Lobau Tunnel.
Bauunternehmen: Asfinag
Kosten: 1,9 Milliarden Euro
Bauzeit:
2019 Baubeginn Strecke Groß Enzersdorf – Süßenbrunn, sowie Lobau Tunnel
2021 geplante Fertigstellung Groß Enzersdorf – Süßenbrunn
2025 geplante Fertigstellung Lobau Tunnel
Folgen Sie der Autorin auch auf Twitter!
Holen Sie sich jeden Morgen das Neueste aus der Branche – im Solid Morning Briefing!