Big Deal? : Strabag wünscht sich Servicesparte von Hochtief

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Der Verkauf seines Service-Geschäftes könnte dem deutschen Baukonzern Hochtief einem Magazinbericht zufolge bis zu 170 Mio. Euro einbringen. Ausländische Bieter seien bereit, einen "strategischen Aufpreis" zu zahlen, zitierte das Magazin "Wirtschaftswoche" einen Hochtief-Manager. Sie trieben den Preis hoch, hieß es weiter. Als Interessent wird auch die Strabag genannt. Es gebe "vermutlich eine perfekte strategische Passung zwischen unserem und Hochtiefs Dienstleistungsgeschäft", bestätigte Strabag-Sprecherin Diana Neumüller-Klein. Bevor man aber über Preise sprechen könne, würde die Strabag im Rahmen eines Bieterverfahrens in die Bücher der Hochtief-Sparte einsehen - "nur so lässt sich feststellen, was das Unternehmen tatsächlich wert ist".

Interessiert sind dem Bericht zufolge weiters der finnische Baukonzern YIT, die dänische ISS-Gruppe, aus Frankreich der Baukonzern Vinci sowie der Dienstleister Cofely. Als potenzielle deutsche Käufer nennt das Magazin den Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger sowie die Familienunternehmen Dussmann, Klüh oder Piepenbrock. Aus dem Umfeld von Hochtief war für den Verkauf des Service-Geschäfts bereits mit zahlreichen Interessenten gerechnet worden. Ein Sprecher von Bilfinger sagte, der Konzern verfolge seit Jahren eine Strategie, um durch Akquisitionen zu wachsen. "Alles weitere sind Spekulationen."

Am Donnerstag hatte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes bei der Vorlage der Jahresbilanz 2012 angekündigt, das Unternehmen komplett umzukrempeln. Der Konzern solle sich wieder auf seine Wurzeln besinnen: den klassischen Baubereich. So soll das Unternehmen profitabler werden. Dazu will sich Hochtief von der Hälfte seines Europa-Geschäftes trennen. Außerdem wolle Hochtief auch weiterhin sein Flughafengeschäft veräußern, hatte der vom spanischen Großaktionär ACS entsandte Manager gesagt.

Verdes hatte zudem den Verkauf des Bereiches Service Solutions angekündigt, der die Bewirtschaftung von Gebäuden übernimmt. Von einem Verkauf dieses Geschäftes wären rund 5.700 Mitarbeiter betroffen. Hochtief beschäftigt weltweit rund 80.000 Menschen. (APA/Reuters/Red)