Science Park : Steirer entwickeln Haus aus Containern
Man nehme Frachtcontainer, schneide die Seitenwände und Türen heraus und stelle dann so viele Container wie man braucht, neben- oder aufeinander - auf diese Weise schaffen die beiden Grazer Architekten Gerald Brencic und Michaela Maresch ein leistbares Containerhaus. Das Innenleben des Containers wird durch ökologische Materialien ersetzt: „Der Frachtcontainer ist ja nur die Tragstruktur, das ist nichts anderes als ein Stahlskelett. Es wird eine Breitseite und eine Längsseite entfernt; das wird dann so adaptiert, dass eine Seite verglast wird und sich das modulare System dann immer in der Mitte zusammensetzt“, sagt Maresch.
Ein Container ist ein Modul von 12 m2. Ein Haus besteht aus acht bis neun Modulen, was einer Größe von 110 m2 entspricht. Das Haus mit dem Namen „Commod“ kann jederzeit verkleinert oder vergrößert werden, auch zwei- und mehrgeschoßige Containerhäuser sind machbar.
Der Quadratmeterpreis beträgt 1.450 Euro, fast 200 Wohnhäuser wurden schon bestellt. Die Stadt Graz hat bereits Interesse angemeldet, ebenso Jungfamilien, die sich sonst kein Haus leisten könnten, sollen angesprochen werden; ebenso ist das Konzept für Büros geeignet.
Unterstützt wird das Architektenteam vom Science Park - dem Gründerzentrum für Akademiker. In den letzten zehn Jahren entstanden aus Ideen von Akademikern mehr als 60 Firmen und mehr als 380 Arbeitsplätze, so Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann: „Dass die jungen Leute dann auch so etwas wie eine Brutstätte finden, wo sie ihr Projekt weiterentwickeln können und wo sie auch das kaufmännische Know-how dazu bekommen und dann von der Idee zum angewandten Produkt kommen.“ Der Science Park ist mit sieben Millionen Euro für weitere fünf Jahre gesichert. (ORF/red)