Alpine-Krise : Spanische FCC stellt sich offiziell hinter Alpine

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Der spanische Mutterkonzern FCC (Fomento de Construcciones Y Contratas) des Salzburger Baukonzerns Alpine hat sich nun offiziell hinter den angeschlagenen Baukonzern mit Sitz in Salzburg gestellt. "Als Präsident und CEO der FCC-Gruppe möchte ich allen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten der Alpine die volle Unterstützung zusichern", teilte Baldomero Falcones gegenüber der Austria Presse Agentur mit. Die Alpine sei ein wichtiger Teil der Unternehmensgruppe. Deshalb habe die FCC heuer auch die restlichen Anteile (13,5 Prozent) übernommen, so Falcones, der seit Juli auch Aufsichtsratschef der Alpine Holding GmbH ist. "Dotters persönliche Entscheidung" Es sei "Johannes Dotters persönliche Entscheidung" gewesen, die Alpine als CEO zu verlassen. Die Führung des Unternehmens durch das Top-Management der Alpine sei garantiert. Der Baukonzern "setzt konsequent die Umsetzung des Business Plans fort, der dem Aufsichtsrat bereits vorgestellt wurde".Der Wirtschaftsprüfer Deloitte hatte der Alpine für das erste Halbjahr 2012 noch eine gute Bilanzprognose ausgestellt. Der erst im Jänner eingesetzte CEO Dotter holte dann die Experten von KPMG ins Haus, die angeblich zusätzliche Wertberichtigungen bis zu 400 Mio. Euro feststellten.

"Werden das gut meistern"

"Ich bin wirklich davon überzeugt, dass mit der Unterstützung von FCC und dem Engagement der Alpine-Mitarbeiter das Unternehmen die kommenden Herausforderungen gut meistern wird", so der Chef der FCC-Gruppe in dem Statement an die APA. Er sei sicher, dass die FCC gemeinsam mit ihren Finanzpartnern die zukünftige Entwicklung des Konzerns mit einem realistischen Plan sichern könne.Wie aus informierten Kreisen zu hören war, fanden auch heute wichtige Verhandlungen mit den Banken "in einer guten und konstruktiven Atmosphäre" statt, an denen unter anderen FCC-Finanzchef Victor Pastor teilnahm. Weitere Gespräche werden in den nächsten Tagen und Wochen laufend stattfinden.Bankengespräche sollen auch ohne Dotter weitergehenDass den Bankengläubigern mit dem heute Nacht abgesetzten Alpine-Chef Dotter ein bisheriger Verhandlungspartner abhanden kam, hatte auf den Inhalt der Gespräche keinen Einfluss. Die verbliebenen spanischen Alpine-Spitzenmanager seien schon bisher in die Rettungsbemühungen eingebunden gewesen.Eckdaten zu Alpine und FCC Die Alpine beschäftigt über 15.000 Mitarbeiter, mit denen sie 2011 eine Bauleistung von über 3,6 Mrd. Euro erzielte. Knapp die Hälfte davon wurde in Österreich umgesetzt. In informierten Kreisen wird eine Zerschlagung des Baukonzerns befürchtet, zumindest aber soll es für die Sanierung zu massiven Beteiligungsverkäufen kommen.Der weltweit aktive Mischkonzern FCC mit Hauptsitz in Madrid umfasst mehr als 90.000 Arbeitnehmer in über 50 Ländern und setzte im Vorjahr rund 12 Mrd. Euro um. (pm/APA)

Auf den Baustellen des Konzerns geht der Alltag indes weiter - mit Leistungen, die weiterhin oft genug sehr beeindruckend sind. Hier eine SOLID 10/2012 entnommene Bildergalerie eines großen Wohnbauprojekts, an dem Alpine beteiligt ist.