Baustoff Beton : So viele Möglichkeiten haben Sie bei der Betondichtung

Ein Teil Wasser, zwei Teile Zement und sechs Teile Zuschlag. Das ist nur eine mögliche Faustregel in der Herstellung von Beton. Ob diese oder eine andere befolgt wird, sei hier dahingestellt – Beton ist nach wie vor einer der meist verwendeten Baustoffe.

Neben den Zuschlag- oder Zusatzstoffen, die mengenmäßig den größten Anteil ausmachen – bei Normalbeton etwa wären das Kies und Schotter – können die Zusatzmittel von hoher Bedeutung sein. Sie werden zwar in so geringen Mengen beigefügt, dass sie nicht als Volumenbestandteile berücksichtigt werden; doch sie haben die Kraft, die Eigenschaften des Betons zu verändern – von der Verarbeitbarkeit, bis hin zu seiner Dauerhaftigkeit. Darunter fallen die Verflüssiger, Fließmittel und Stabilisierer, die Luftporenbildner, Beschleuniger und Verzögerer – und auch die Dichtungsmittel.

Alles dicht?

Letztere sind mitunter von enormer Bedeutung – man nehme nur das Beispiel Stahlbeton. Während Beton zwar eine hohe Druckfestigkeit, aber niedrige Zugfestigkeit besitzt, ist es bei Stahl genau anders herum. Der Verbund-Werkstoff Stahlbeton ist in diesem Sinne der Alleskönner im Bau – hohe Druckfestigkeit und auch Zugfestigkeit zählen zu seinen Eigenschaften. Bis es dazu kommt, muss aber der Beton gut verdichtet werden, damit die Stahlarmierungen nicht rosten.

Doch die Abdichtung ist auch abseits von Stahlbeton enorm wichtig. Beton muss gegen Druckwasser, Regen und auch langsam hereinkriechende Feuchtigkeit geschützt werden. Am schwierigsten gestaltet sich hier die Abdichtung der Arbeitsfugen zwischen den einzelnen Betonteilen eines Bauwerks.

Alles kann nicht alles können

Nicht nur ist der Abdichtungsprozess selbst eine gewisse Herausforderung, auch das Dichtungsmaterial will gut gewählt sein. Der Einsatzzweck hängt schließlich von den jeweiligen Bedingungen ab, gegen die Dichtung schützen soll – das können verschiedene Witterungszustände oder Druckwasser sein. Ein Dichtungsmaterial, das sich sehr gut für den Schutz vor dem einen eignet, eignet sich womöglich weniger im anderen Fall.

Darüber hinaus unterscheiden sich die verschiedenen Dichtungstypen aber vor allem anhand der Bauart des Betons. Für die Abdichtung von Arbeitsfugen eignen sich eher Fugenbänder. Die Beständigkeit ist hier bei richtiger Anbringung des Bandes nicht schlechter als bei einer großflächigen Abdichtung, doch die Anwendung ist wesentlich leichter.

Für Betonfertigteile und Flächen – im Innen- wie Außenbereich – gibt es mineralische Dichtschlämme. Obwohl solche Schichten gut gegen Feuchtigkeit schützen, bleiben sie aufgrund ihrer Beschaffenheit atmungsaktiv.

https://youtu.be/WUfOQlTZ7k0

Beton kann aber auch im Nachhinein abgedichtet werden, also bei schon länger bestehenden Bauwerken. Tatsächlich sind 70 Prozent aller in Deutschland gemeldeten Bauschäden auf mangelnde oder mangelhafte Bauwerksabdichtung zurückzuführen.

Das heiß ersehnte Zertifikat

Da ein Zusatzmittel, muss jede Betonverdichtung als solche auch zugelassen werden. Wie hoch offiziell so etwas ablaufen kann, zeigt die jüngste Produktzertifizierung von Line-X. Das kalifornische Unternehmen erfand in den späten Achtzigern die erste Schutzschicht für industrielle Zwecke zum Aufsprühen. Ab den Neunzigern wurden die Produkte von Line-X vor allem für Rettungsboote verwendet, um diese sicherer zu machen.

https://youtu.be/S14awn-gOSk

Heute ist das Unternehmen vor allem auf Automotive spezialisiert und entwickelt Sprüh-Schutzschichten für Truck-Ladeflächen. Die Polyharnstoffbeschichtungen funktionieren aber nicht nur für Metall, sondern auch für Legierungen, Holz, Glasfaserverstärkten Kunststoff – und eben auch Beton. Die Europäische Technische Bewertung hat der neusten Spray-Erfindung für die Abdichtung von Betondächern und –flächen aus dem Hause Line-X die CE-Kennzeichnung zuerkannt. Diese Kennzeichnung ist notwendig für eine Leistungserklärung, welche wiederum erforderlich ist, „wenn ein Bauprodukt von einer harmonisierten Europäischen Norm erfasst ist oder ein Bauprodukt einer Europäischen Technischen Bewertung entspricht“, so das Österreichische Institut für Bautechnik.

400-fache Ausdehnung

Das Produkt XS-101 EU ist damit jetzt für mindestens zehn Jahre wasserdichten Schutz zertifiziert. Laut Bericht eignet sich das Abdichtungsspray für Beton, Stahl und Dämmplatten gleichermaßen. Dabei verbindet sich das Mittel mechanisch mit der zu schützenden Oberfläche und bildet so einen Schutz vor Feuchtigkeit. Es kann sich auch auf bis zu 400 Prozent seiner ursprünglichen Größe ausdehnen. Das ist von besonders praktischer Natur, da das Mittel auch über Risse und Fugen gesprüht werden kann, beziehungsweise solche entstehen dürfen, ohne dass damit die Dichtung entzwei gerissen wird. Darauf kann man nicht bei jeder Abdichtungsoption vertrauen.

Folgen Sie Solid auch auf Facebook!