Tipps für Unternehmer : So gehen Newplacement und Outplacement

Stilvoller Abschied

Wer erstens stilvoll und zweitens effizient Personalveränderungen rechtzeitig in Angriff nimmt, der bezieht seine Mitarbeiter mit ein – sowohl jene, die von den Veränderungen direkt betroffen sein werden, als auch Kollegen. Denn jeder kann sich strategisch einbringen. Das erfordert entsprechende Voraussicht und auch Zeit. Dafür werden die Rochaden und andere Vorgänge reibungsloser von statten gehen und das Vertrauen der Mitarbeiter in die Unternehmensführung wird gestärkt.

Newplacement erklärt

Newplacement bedeutet, dass einem in Zukunft scheidenden Mitarbeiter ein Berater zur Seite gestellt wird, der bei der Karriereorientierung und eventuellen Job-Findung behilflich ist. Die Kosten für diese Leistung übernimmt für gewöhnlich das Unternehmen selbst. Angewendet wird eine Newplacement-Begleitung beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter nicht einfach gekündigt wird, weil seine Arbeit nicht zufriedenstellend ist, sondern weil seine Stelle etwa aufgrund von technischen Fortschritten wegfällt. In Gesprächen und Beratungen kann sich manchmal herausstellen, ob der Mitarbeiter für eine andere Funktion im Unternehmen auch geeignet wäre.

Das Outsourcen des Newplacens

Auch bei Outplacement kann eine Karriereberatung geboten werden; beliebter ist aber der Begriff Newplacement – ob der Unterschied nun tatsächlich in der Begleitung, oder bloß im Namen liegt, da gehen die Meinungen auseinander. Manche sehen Outplacement als ein definitives Herauswerfen des Mitarbeiters, während bei Newplacement noch erörtert wird, ob eine weitere Zusammenarbeit in anderer Form möglich ist; andere meinen, Newplacement klingt einfach nur beschönigend. Stufen Sie und Ihre Mitarbeiter das Wort Newplacement positiver ein, kann auch ein positiverer Ausgang der Veränderungen gegeben sein. Es gibt viele Dienstleister, die das Newplacement für ein Unternehmen übernehmen und die betroffenen Mitarbeiter nicht nur bei der Neuorientierung unterstützen, sondern sogar bis zum Vertragsabschluss mit einem neuen Arbeitgeber begleiten. Dieses Investment kann sich insofern für Sie auszahlen, als Ihr Unternehmen damit zu Recht ein soziales Image genießen wird.

Endgültige Trennung?

Newplacement berücksichtigt alle Formen der Veränderung, also auch einfach die Verschiebung einer Funktion eines Mitarbeiters. In Gesprächen lassen sich Ideen und möglicherweise bisher ungenutzte Potentiale ergründen. Dabei stellt sich vielleicht sogar heraus, dass der Mitarbeiter bei einem Ihrer Kunden oder Zulieferbetrieb genau richtig aufgehoben wäre.

Macht das nicht eh schon das AMS?

Falls Sie sich fragen, was der Unterschied zwischen einem Newplacement-Anbieter und dem Arbeitsamt ist: Ein guter Dienstleister auf diesem Gebiet analysiert mit dem Mitarbeiter Stärken und Schwächen, berät bei Abfindungsverhandlungen, hilft bei der Branchenrecherche und Bewerbung. Eine neue Anstellung zu finden, ist nur Teil des Ganzen. Außerdem könnte es auch sein, dass sich die betroffene Person selbstständig machen will.

Nicht jeder bringt‘s

Hören Sie sich bei Kollegen um und achten Sie auf Rezensionen von Unternehmen, die Newplacement-Beratungen anbieten. Da der Begriff nicht geschützt ist, gibt es keine offizielle Ausbildung zum Berater dieser Form. Denken Sie daran, dass Sie mit dieser Hilfestellung nicht nur ein Investment tätigen, sondern auch den letzten Eindruck bei einem scheidenden Mitarbeiter hinterlassen. Und schlechte Nachrede will kein Unternehmen.

In Zahlen

Laut dem Outplacement-Anbieter Lee Hecht Harrison – das Unternehmen nennt es selbst nicht Newplacement – hätten 63 Prozent ihrer jüngsten Klienten in Wien, Graz, Linz und Vöcklabruck ihren neuen Job am verdeckten Stellenmarkt gefunden, der durch die Beratung erst zugänglich wurde. 32 Prozent würden im neuen gleich viel verdienen wie im alten, 40 Prozent weniger. Im Schnitt dauere es 24,5 Wochen, bis eine neue Arbeit gefunden wird, wobei Menschen über 50 hier am längsten suchen.

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Ein Abschied mit Würde auf beiden Seiten: Newplacement zur Seite stellen.