SOLID Plus : Schwere Zeiten im Trockenbau
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In diesem Artikel lesen Sie alles über:• Das Stimmungsbarometer im österreichischen Trockenbau 2015• Den Kampf gegen die Scheinselbständigkeit• Die aktuellen Trends in der ProduktentwicklungVon Peter MartensNicht ohne Grund sagen Verarbeiter: „Der Trockenbau ist die Visitenkarte eines Hauses“ – und verweisen darauf, dass es ihre Arbeit sei, die die äußere Erscheinung eines Gebäudes entscheidend mitbestimme.Die aktuelle Situation des heimischen Trockenbaus ist freilich alles andere als glänzend. Die Branche befindet sich gerade mitten in einer langen Durststrecke, die für manche Betriebe bereits existenzbedrohende Ausmaße annimmt. Die Flaute in der Baukonjunktur ist der wichtigste Faktor dabei – aber weit nicht der einzige. Den heimischen Verarbeitern setzt auch die enorme Konkurrenz durch Anbieter aus dem Ausland zu, die mit ihren Angeboten den Preis tief in den Keller drücken. Aber auch der mehr als raue Umgang zwischen Generalunternehmern und kleineren Firmen, die ausufernde Vergabe an Billigstbieter und dann an immer weitere Subfirmen erzeugen einen immer stärkeren Druck am Bau und in den Bilanzen der Firmen.SOLID bringt hier einen Überblick zur Lage und den bestimmenden Faktoren am Markt der heimischen Trockenbauer. Dazu präsentieren wir aber auch neue Trends und Produkte sowie einige jüngst umgesetzte herausragende Bauprojekte. Fest im Baugeschehen verankert Grundsätzlich ist die relativ junge Bauweise längst fest im heimischen Baugeschehen verankert. „Mit Leichtbau sind viele Dinge leicht. Deshalb findet man praktisch keinen modernen Bau mehr ohne Trockenbau“, sagt Andreas Bauer, Pressesprecher des Baustoffriesen Knauf. Laut Wirtschaftskammer gibt es österreichweit rund 3000 Trockenbaubetriebe, dazu kommen weitere rund 3000 Betriebe, die ihr Gewerbe eingeschränkt ausüben dürfen. Den Jahresumsatz heimischer Trockenbaubetriebe beziffert die Wirtschaftskammer mit rund 700 Millionen Euro. Entsprechend macht der Trockenbau heute nach Schätzungen des Herstellers Saint-Gobain Rigips Austria etwa sechs bis 15 Prozent am gesamten Neubauvolumen in Österreich aus. „Vor allem im städtischen Bereich ist der Trockenbau in Österreich sehr gut etabliert. Allerdings gibt es im Wohnbau im ländlichen Bereich noch Potentiale“, sagt Peter Giffinger, Managing Director bei Rigips Austria. Konjunkturelle Lage: „Es gab schon bessere Zeiten“ Wie ist aber die Stimmung der Branche? Im Gespräch mit SOLID ist die Antwort aller befragten Branchenvertreter eindeutig. Andreas Bauer von Knauf meint etwa: „Es gab schon bessere Zeiten. Wir befinden uns in einer äußerst schwierigen wirschaftlichen Situation. Das betrifft die Verarbeiter genauso wie die Industrieunternehmen.“ Einer der Faktoren hinter dieser Entwicklung ist das allgemein schwache Wachstum – so erwartet das Wifo für heuer für die heimische Wirtschaft insgesamt nur ein Plus von 0,5 Prozent. Nächstes Jahr soll das Wachstum laut Wifo dann auf ein 1,3 Prozent ansteigen. Was die Bauwirtschaft angeht, so sei die Lage besser als der volkswirtschaftliche Durchschnitt, berichten Konjunkturforscher der Bank Austria. Demnach wird der Bau heuer um einen Prozent und nächstes Jahr um zwei Prozent zulegen. Für Trockenbauer ist allerdings der Hochbau, und hier vor allem der Wohnbau relevant – doch gerade dieser Sektor hat inzwischen seine jahrelange Stellung als Lokomotive der Baukonjuktur spürbar eingebüßt. So meldet das Wifo, dass die Investitionen besonders im Wohnbau aktuell wieder sinken. Trotzdem bewerten die Konjunkturexperten der Bank Austria die Aussichten gerade im Wohnbau als günstig: Zum einen wegen der immer weiter steigenden Nachfrage speziell in Großstädten, zum anderen wegen der niedrigen Zinsen – und schließlich wegen der angekündigten öffentlichen Investitionen. Milliardenschwere Wohnbauprogramme Hier sorgen gerade zwei politische Wohnbauprogramme in der Trockenbaubranche für Gesprächsstoff. Erstens hat die Regierung zuletzt im März Pläne vorgelegt, wonach um insgesamt fünf Milliarden Euro 30.000 neue leistbare Wohnungen gebaut werden sollen. Der Großteil des Geldes soll dem Plan zufolge von Banken kommen, darunter 500 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank. Doch für letzteres ist eine Bundeshaftung nötig – die freilich bis zu unserem Redaktionsschluss ebenso auf sich warten ließ wie der Start des gesamten Programms. Die zweite Initiative ist zwei Milliarden Euro schwer und kommt von der staatseigenen Bundesimmobiliengesellschaft. Bis 2021 will die BIG mit ihrer Tochter ARE etwa 6000 Mietwohnungen und 4000 Eigentumswohnungen errichten. Dieses Programm läuft bereits. Massiver Preiskampf auf den Baustellen Mit den politischen Impulsen im Wohnbau sind die Schwierigkeiten der heimischen Trockenbauer allerdings nicht gebannt – ganz im Gegenteil. Die größten Sorgen macht den Unternehmen der massiv nach unten gedrückte Preis. Ein heimischer Firmenchef, der die Branche gut kennt, erzählt von einem regelrechten Preisdumping, der die Branche beherrsche: „Die Gewinnspanne beträgt einen bis 1,5 Prozent. Das ist im Grunde fast nichts. Unsere Betriebe haben keine Polster, um für schwierige Zeiten Rücklagen zu bilden.“ Trotz aller gesetzlichen Regelungen kämen verstärkt Firmen aus dem nahen Ausland zum Zug, weil sie nach wie vor heimische Betriebe deutlich unterbieten würden, fügt der Unternehmer hinzu: „Und dann wundern sich alle, warum man auf Baustellen kein einziges deutsches Wort mehr hört.“ Ein Stanley-Messer reicht zur Firmengründung Gregor Todt, Vorstand des Verbands Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen, beobachtet die Entwicklung genau. „Der Preis sinkt in den Keller, weil konjunkturbedingt weniger Projekte da sind, und weil zu viele Betriebe glauben, unsere Arbeit anbieten zu können“, sagt Todt. Auch die Baugewerkschaft bestätigt, dass es seit der Liberalisierung der Gewerbeordnung 2003 unter der schwarz-blauen Regierung „kaum mehr als ein Stanley-Messer“ gebraucht habe, um Unternehmer werden zu können. Das wiederum ist nicht nur für die Betriebe ein großes Problem, sondern auch für die Qualität. „Trockenbau ist keineswegs ein Handwerk, das jeder machen kann – denn hier geht es um sicherheitsrelevante Themen wie Brandschutz, um Normen, Prüfzeugnisse, unterschiedliche Systeme und Richtlinien“, sagt der VÖTB-Vorstand. Nicht umsonst sei das ein Lehrberuf, den man mindestens 3,5 Jahre erlernen müsse. Markt der Trockenbauer gliedert sich in drei Teile Gregor Todt zufolge gliedert sich der Markt des Trockenbaus im Moment in drei ungleiche Teile. „Der erste und größte Teil wird beherrrscht vom billigsten Angebot. Hier zählt nur der Preis, Qualität und Anspruch stehen im Hintergrund. Die Arbeit ist oft mangelhaft – Hauptsache billig. Aus meiner Sicht sind das etwa siebzig Prozent der Aufträge.“ Der zweite Teil seien Aufträge, bei denen der Preis im Nachhinein nach unten gedrückt werde, berichtet Todt. Ein Generalunternehmer oder eine große Baufirma vergeben demnach einen Auftrag zu einem akzeptablen Preis, der dann aber ganz bewußt und mit System nach unten gedrückt wird. „Hier wird mit Tricks gearbeitet: Plötzlich gibt es eine Entsorgungsgebühr, Abzüge für die Benützung der Sanitäranlagen, Abzüge für Versicherung. Am Ende sagt die große Baufirma wegen einem Streit um 3000 Euro zu ihrem Subunternehmer: Wir geben euch 20.000 nicht. Und bevor der kleinere Betrieb unendlich lange und finanziell aufwendig streitet, gibt er nach. Das ist das typische Subunternehmertum“, so Todt. Das Ergebnis: Der Auftraggeber bekommt eine vergleichsweise gute Arbeit, doch der Preis wird trotzdem so stark nach unten gedrückt wie nur möglich. Dagegen vorzugehen ist gerade für Handwerksbetriebe, bei denen auch der Chef auf der Baustelle steht, schwierig. Zum einen, erklärt der VÖTB-Vorstand, seien viele Aufträge sehr personengebunden – wer sich gegen Übervorteilung wehrt, bekommt den nächsten Auftrag einfach nicht. Zum anderen fehlt gerade den kleineren die Kapazität für eine eigene Verwaltung, für die Dokumentation und die Arbeit mit den vertraglichen Unterlagen. Genau hier bietet der Fachverband seinen Mitgliedern Informationen an, wie man Streitfälle vermeiden und sich dagegen wehren kann. Der dritte Bereich schließlich ist der kleinste, Gregor Todt schätzt ihn auf etwa zehn Prozent des Marktes. Hier erwartet der Kunde echte mitteleuropäische Qualitätsstandards, er zahlt qualitätskonform und auf der Baustelle steht auch tatsächlich die handwerkliche Qualität im Vordergrund. „In diesem Bereich braucht eine Firma eine Verwaltung, Bauleiter, jemanden, der die Kalkulation macht. Entsprechend bedienen sich die Auftraggeber in diesem Bereich immer der gleichen Firmen. Und bei allen anderen herrscht nur der Preiskampf. Das ist es, was mich so stört“, sagt Todt. Neues Gesetz gegen Lohndumping Die Politik hat in mehreren Schritten auf den Druck reagiert. Bereits seit Jänner sind weitere Verschärfungen gegen Lohndumping und Sozialbetrug in Kraft. Die Kontrollen sind nun auf das gesamte Arbeitsentgelt ausgeweitet, die Strafen gelten nicht je Vorfall und Firma, sondern je Arbeitnehmer. Zusätzlich hat der Nationalrat im Juli ein weiteres Gesetz zur Bekämpfung des Sozialbetrugs beschlossen. In Zukunft soll demnach der Auftraggeber haften, wenn eine Firma als Scheinfirma erkennlich wird. Bei einem Verdacht auf Scheinselbstständigkeit muss die Firma der Finanzpolizei entsprechende Unterlagen vorlegen und der Unternehmer gegebenenfalls binnen einer Woche bei der Behörde erscheinen. Wird eine Firma rechtskräftig als scheinselbstständig festgestellt, muss der Auftraggeber auch für die Löhne der Arbeitnehmer dieser Firma haften. Der Optimismus über die positiven Effekte dieser Novelle hält sich unter den heimischen Verarbeiter am Bau allerdings in Grenzen – denn auch die Wirkung früherer Gesetze in diese Richtung ließ deutlich zu wünschen übrig.
Es gibt auch einen Konflikt, der zeigt, dass es keineswegs nur äußere Faktoren sind, die zu dem rauen Klima auf heimischen Baustellen beitragen. So kritisieren Gewerkschaften und Arbeiterkammer immer wieder, dass Firmen den Nachwuchs nicht ausbilden wollen und ihre Arbeitnehmer bewusst in die Scheinselbstständigkeit drängen – was längst auch viele tausend inländischen Beschäftigte betrifft. In dieser Statistik taucht der Trockenbau als eine der häufigsten Branchen auf. Dazu weist die Wirtschaftskammer bekanntlich gerne auf den Boom der „erfolgreichen“ Einpersonenunternehmen hin, die „den Weg in die Selbstständigkeit ganz bewusst“ gewählt hätten. Dagegen sieht die Gewerkschaft GPA darin alles andere als einen Boom. Sie weist darauf hin, dass diese Einmannfirmen im Schnitt auf einen Umsatz von 11.500 Euro kommen – pro Jahr. Von einer Freiwilligkeit kann hier also in den meisten Fällen kaum die Rede sein. Zudem überlebt über ein Drittel der Einmannbetriebe die ersten fünf Jahre der Selbstständigkeit nicht. Novelle des Vergaberechts stärkt Bestbieterprinzip Wegweisend auch für den Trockenbau könnte dagegen die jüngste Novelle des Vergaberechts sein, die der Ministerrat im Juli beschlossen hat. Darin enthalten ist auch das Bestbieterprinzip, auf das die Sozialpartner monatelang gedrängt haben. Demnach soll ab 2016 bei öffentlichen Ausschreibungen der Preis zu 60 statt zu 97 Prozent entscheidend für die Auftragsvergabe sein. Bei den restlichen 40 Prozent der Entscheidung sollen in Zukunft Kriterien wie Umwelt, Qualität und Soziales eine Rolle spielen, etwa die Beschäftigung von Lehrlingen. Zusätzlich wird das Bestbieterprinzip bei Aufträgen ab einer Million künftig verpflichtend sein. Falls Subfirmen beschäftigt werden sollen, muss der Auftraggeber vorher zustimmen. Besonders die Regelung kleiner Baulose soll die Dominanz der großen Konzerne zurückdrängen. Demnach können kleinere Aufträge nach Gewerken ausgeschrieben und direkt an KMU vergeben werden. Auch bei dieser Novelle bleibt die Wirkung abzuwarten – doch die Sozialpartner haben die Vorlage einhellig begrüßt. Es gebe wieder Licht am Horizont für regionale Betriebe und ihre Beschäftigte, meint dazu Baugewerkschaftler Josef Muchitsch. Auch Anna-Maria Hochhauser, Generalsekretärin der WKÖ, spricht von verbesserten Wirtschaftsbedingungen. Trockenbauer bleiben gefragt – und gehen selbst in die Öffentlichkeit Wie auch immer die Trockenbaubetriebe in Österreich die aktuelle Flaute durchtauchen, und wie sich die neuen Gesetzesänderungen auswirken mögen – eines steht fest: Der Trockenbau wird weiter und mehr denn je gebraucht. Denn nicht nur die Anforderungen an die Qualität des Innenausbaus steigen permanent, sondern auch die Ansprüche an den Schallschutz oder den Schutz vor großer Hitze und energetisch optimierte Bauweisen nehmen immer weiter zu. Mit besonderer Handwerkskunst, einer großen Schnelligkeit in der Verarbeitung und immer ausgefeilteren Produkten stehen hier die heimischen Trockenbauer bereit. Und schließlich wählen sie heuer im Oktober auch aktiv den Weg in die Öffentlichkeit. Unter dem Titel „Kosten - Preise - Qualität: Chancen und Risiken für den Trockenbau“ diskutieren Trockenbauer, Baugewerkschafter, Architekten und Investoren über das Spannungsfeld zwischen den architektonischen Ansprüchen im Trockenbau und den Problemen des Marktes. „Ziel ist es, nicht nur die unsere Betriebe, sondern auch die Architekten und die Bauherrenvertreter zu sensibilisieren“, sagt Gregor Todt vom Fachverband VÖTB, der die Veranstaltung initiiert hat. Ein Pflichttermin also – weit über die Branche der Trockenbauer hinaus.
Trend 1: Vorfertigung Ein großer Trend im Trockenbau sei die immer weiter voranschreitende Vorfertigung, sagt Andreas Bauer von Knauf: „Im Werk werden Formteile vorbereitet, etwa für die Verkleidung von Decken, oder für eine Modulbauweise im Hausbau.“ Alle großen Hersteller reagieren auf diese Entwicklung mit entsprechenden Angeboten. Zum Beispiel präsentierte Siniat (ehemals Lafarge Gips) heuer auf der Bau in München flexible, selbsttragende Raumsysteme: Die Gipsplatten LaFire und LaPlura sind mit speziellen Profilen und Standard-Befestigungsmitteln modular wie ein Baukasten zu verarbeiten. Außerdem geht Siniat mit einem neuen System besonders im wachsenden Holzbau-Segment auf Kundensuche. So soll die neu entwickelte Holzzementplatte Duripanel oder die zementgebundene Putzträgerplatte Bluclad vor allem dort zum Einsatz kommen, wo Holz und Holzwerkstoffe an ihre Grenzen stoßen. Trend 2: Hochspezialisierte Lösungen Der zweite große Trend sind die steigenden Anforderungen im Wohnbau. Dazu erklärt Peter Giffinger, Managing Director von Saint-Gobain Rigips Austria: „Seit Einführung des Trockenbaus hat sich der Anspruch vollkommen gewandelt. Früher ging es um die schnelle Schaffung von Wohnraum – heute geht es um echten Wohnkomfort. Entsprechend bieten wir Produkte und Systeme an, die weit über normative Standards hinausgehen, etwa im Bereich Schallschutz, Brandschutz, Oberflächenstabilität oder Festigkeit.“ Tatsächlich kann heute so manche Gipsplatte weit mehr, als einfach nur zu dämmen – etwa die Rigips-Platten „Activ'Air“, die Formaldehyd aus der Raumluft filtert, oder „Climafit Protekto“, die den allgegenwärtigen und stark schädigenden Elektrosmog nach Angaben des Herstellers fast zur Gänze filtert. Beachtlich sind auch Entwicklungen speziell für Feucht- und Nassräume. Beispiele hier sind etwa das Drystar-Board von Knauf mit einem Hightechvlies und einem wasserabweisenden Spezialgipskern. Oder das speziell für Schwimmbäder und Wellnessbereiche entwickelte Nassraumkonzept Rigips Aquaroc, eine zementgebundene, wasserresistente Bauplatte. Trend 3: Schallschutz extrem Die enorme Wohnraumverdichtung in den Städten und der ständig steigende Umgebungslärm treiben den dritten Trend voran: Neue Lösungen im Bereich des Schallschutzes. Hier hat Knauf ein „Akustiksegel“ vorgelegt: Das Knauf Cleaneo Up wird oberflächenfertig inklusive Montageset geliefert und dort an Raumdecken montiert, wo Lärmabsorption besonders wichtig ist. Und Rigips Austria hat mit Duo‘Tech ein Wandsystem entwickelt, das mit einer Unterkonstruktion aus Rigiprofilen und Duo’Tech Platten den Schall um beachtliche 83 Dezibel senken kann. Ein Beispiel aus der Praxis ist der Einbau in einem Kinosaal des Technologischen Gewerbemuseums in Wien – wo heute selbst Bombenexplosionen auf der Leinwand im Raum nebenan nicht mehr wahrnehmbar sind. Trend 4: Klimawandel Viertens reagieren auch die Baustoffhersteller auf den Megatrend unserer Zeit: Den durch die Umweltzerstörung des Menschen verursachten Klimawandel. Hier hat sich Knauf speziell für die zunehmenden extremen Hitzeperioden eine Platte einfallen lassen, die einen Raum automatisch kühlen kann. In der Knauf Comfortboard 23 sind winzige Wachskügelchen eingebaut, die an einem heißen Tag schmelzen, damit Wärme aufnehmen und den Raum nach Angaben des Herstellers um einige Grad kühlen. Nachts wird das Wachs hart und ist wieder bereit zur Wärmeaufnahme des nächsten Tages – ganz von alleine und völlig wartungsfrei. Rigips Austria schließlich macht den gesamten Ressourcenverbrauch zum Thema. Peter Giffinger verweist hier auf das 350-jährige Firmenjubiläum des Mutterkonzerns Saint-Gobain, der damit zu den ältesten Industrieunternehmen der Welt gehört. Entsprechend hat Rigips Austria als einziger Hersteller hierzulande ein Recyclingsystem aufgebaut, das auf Baustellen und im Handel überschüssige Gipsplatten und Schnittmaterial wieder einsammelt. Über riesige Plastiksäcke („Ri-Cycling-Bags“) generiert der Hersteller schon heute sechs Prozent seiner Produktion aus rückgeholtem sowie aus im Werk anfallenden Material – und mindert ganz nebenbei auch den Abfall auf den Baustellen.