Österreich : Rhomberg Gruppe fährt Umsatzplus im Baubereich ein
Die Rhomberg Bau Gruppe mit Sitz in Bregenz hat im Geschäftsjahr 2016/17 (bis 31. März) einen Umsatz von 714 Millionen Euro und damit ein Plus von 3,5 Prozent erwirtschaftet. 278 Millionen Euro davon entfielen auf den Bereich Bau und Ressourcen, der im vergangenen Jahr deutlich um 18 Prozent auf 278 Millionen Euro zulegte und damit das Minus von 4,4 Prozent im Bahnbereich (436 Millionen Euro) ausgleichen konnte.
Die Eigenkapitalquote betrug 43,8 Prozent und lag damit in etwa auf Vorjahresniveau (45,9 Prozent). Weitere Kennzahlen gaben die beiden Geschäftsführer Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher bei der Jahrespressekonferenz in Bregenz traditionsgemäß nicht bekannt.
Den Rückgang bei der Rhomberg Sersa Rail, einem 50:50 Joint Venture der Rhomberg Bahntechnik mit der Schweizer Sersa Rail, führte Rhomberg auf die im vergangenen Geschäftsjahr begonnene Konsolidierungsphase in Deutschland zurück. "Wir sind in Deutschland ein wenig zurückgefahren", sagte der Geschäftsführer. Aus diesem Grund sei auch die Mitarbeiterzahl in diesem Bereich von 2.376 Personen auf 2.109 gesunken. Der Prozess sei nun aber abgeschlossen. Insgesamt habe sich die Bahntechnik zur zweiten starken Säule der Gruppe entwickelt und als führender Komplettanbieter für Bahntechniklösungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz positioniert. Die Auftragslage sei stabil, man habe langfristige Rahmenverträge etwa mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Schweizer Bundesbahn (SBB) oder Industriekunden wie dem Energiekonzern Wattenfall.
Den Markt an sich bezeichnete Rhomberg als "nicht ganz einfach, weil er stark von Investitionsentscheidungen abhängt". "Deshalb ist es gut, dass wir breit aufgestellt sind und auch einmal puffern können", räumte der CEO ein. Großbritannien sieht Rhomberg nach wie vor - in einem Joint Venture erneuert Rhomberg Sersa Rail dort zurzeit einen Großteil des Schienennetzes - als "ganz interessanten Markt". "Die Briten haben zwar kürzere Strecken, verstehen aber noch nicht so viel von fester Fahrbahntechnik", erklärte er. Größere Auswirkungen durch den Brexit erwartet sich Rhomberg nicht: "Wir sind dort ein englisches Unternehmen und unsere Produkte werden unabhängig vom Brexit immer gefragt sein." Sollte die wirtschaftliche Situation in Großbritannien schwieriger werden, erwartet Rhomberg sogar steigende Investitionen in die Infrastruktur, "was für uns ja wieder gut wäre."
Der Umsatz im Bau- und Ressourcenbereich des Familienunternehmens hat sich in den vergangenen acht Jahren verdoppelt. Das liege an der guten Entwicklung im gesamten Baubranche und daran, dass die neuen Märkte des Familienunternehmens in Wien und Süddeutschland eine gute Performance zeigten, begründete Thurnher. Kernmarkt der Geschäftssparte bleibt jedoch Vorarlberg. Im westlichsten Bundesland ist mit 521 Personen auch der Großteil der Mitarbeiter des Bereichs (633) beschäftigt.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Rhomberg Gruppe insgesamt rund 23 Millionen Euro investiert, zwei Millionen davon in Vorarlberg. "Der Großteil davon fährt auf Gleisen in Europa und Australien durch die Gegend", verwies Rhomberg auf den Ankauf großer Bahnbaumaschinen. Die Rhomberg Gruppe hat neben Österreich Standorte in Deutschland, der Schweiz sowie Tochterunternehmen in Kanada, Großbritannien und Australien. Insgesamt beschäftigt das Familienunternehmen 2.750 Mitarbeiter. (APA)