Maschinenbau : Qualitätsoffensive: China bedroht heimischen Maschinenbau

China wird für Deutschlands Maschinenbauer in den kommenden Jahren einer Studie zufolge auch im Feld der Spitzentechnologie zunehmend zur Bedrohung. Ziel Chinas sei es, bis 2015 Maschinen "nicht mehr nur im unteren Preissegment anzubieten", erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt am Main. Der aktuelle Fünf-Jahres-Plan der Volksrepublik sehe laut dem VDMA vor, künftig verstärkt technologische Spitzenprodukte zu liefern. "Das würde auch den deutschen Maschinenbau treffen", warnte VDMA-Präsident Thomas Lindner. Eine Aussage, die durchaus auch auf den österreichischen Maschinenbau übertragbar ist, da dieser in seiner hohen Qualität und der Schlüsselstellung für die heimische Volkswirtschaft große Ähnlichkeiten mit dem deutschen aufweist. 1,2 Billionen für Autos, Energieeffizienz, Biotechnologie Seine Investitionen in Forschung und Entwicklung wolle China bis 2015 verdoppeln, teilte der VDMA mit. Dabei sollen sieben für die Volksrepublik strategisch besonders wichtige Bereich mit 1,2 Billionen Euro gefördert werden, um weltweit Technologieführer zu werden, darunter umweltfreundliche Autos, neue Energiequellen, Energieeffizienz, die Entwicklung neuer Materialien, Biotechnologie und Informationstechnologie. Diese Schlüsselindustrien sollen pro Jahr um ein Drittel wachsen, um China zum Technologieführer zu machen, teilte der VDMA.Durch den Fünfjahresplan Chinas ergäben sich für Deutschlands Maschinenbau "Chancen und Bedrohungen", erklärte Verbandschef Lindner. Besonders die Förderung der Volksrepublik in den Bereichen der Zulieferer für die Elektromobilität, der Solar- und Windkraft-Branche, der Luftfahrt oder beim Bau von Hochgeschwindigkeitszügen seien "von großer Relevanz für den deutschen Maschinenbau". Dadurch die Förderung der Branchen entstünden aber auch "mächtige neue Wettbewerber".China schon heute größte Maschinenbau-WirtschaftChina habe sich in den vergangenen Jahren mit einem Umsatz von umgerechnet 563 Mrd. Euro zum weltweit "mit Abstand" größten Maschinenhersteller entwickelt, erklärte Lindner. Alleine im Feld der Werkzeug-Maschinen lägen die Exportziele bis 2015 bei vier Mrd. US-Dollar (3,26 Mrd. Euro). Dies sei achtmal so viel wie noch 2010. Ein Schritt, um sich in den kommenden Jahren als internationaler Anbieter von Spitzentechnologie durchzusetzen, werde für China darin bestehen, Überkapazitäten in der Produktion aufzubauen und im eigenen Land den Wettbewerb zwischen Unternehmen zu befeuern.Der VDMA ließ für die Studie den 12. Fünf-Jahres-Plan Chinas analysieren, der bis zum Jahr 2015 läuft. Der Maschinenbau ist Deutschlands wichtigste Exportbranche. (dpa/apa/pm)