Buwog-Affäre : Plech im Visier der Justiz

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Bisher bestand der Kreis der Beschuldigten in der Buwog-Affaire aus Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, seinem damaligen Kabinettschef Heinrich Traumüller, Grasser-Freund Walter Meischberger und PR-Berater Peter Hochegger. Auf Ernst Karl Plech wurden laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgedient. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ermittelt wird gegen Plech l wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und der Untreue. Plech war Buwog-Präsident und gleichzeitig Mitglied der Vergabekommission, die über den Buwog-Verkauf entschied. Die Ermittlungen wurden von Gerhard Jarosch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, der "Presse" bestätigt. Jarosch: "Die Ermittlungen sind in einer heißen Phase."

Langjährige Verbindungen

Sowohl mit Grasser als auch mit Meischberger hatte - und hat - Plech gemeinsame Firmenbeteiligungen und pflegte er enge Kontakte. Plech war demnach schon mit Grassers Vater gut bekannt und beteiligte sich mit ihm an einer Privatradiolizenz. Mit Meischberger gründete er das "Seitenblicke"-Magazin, an dem auch Hochegger beteiligt war. Der Ex-Finanzminister wiederum ist seit Mitte 2009 Plechs Partner in der GPS Immobilien GmbH.

Sanierungscausa

Grasser bediente sich als Finanzminister auch der Vermittlerkünste des Immobilienspezialisten - nicht zum Nachteil für diesen. Grasser hat dies wiederholt in Abrede gestellt. Sitzungsprotokolle des Finanzministeriums, die der "Presse" vorliegen, bestätigen allerdings Plechs Schlüsselrolle in einem anderen "heißen" Projekt".

Es ging im Jahr 2001 und 2002 um die Generalsanierung und die notwendige vorübergehende Absiedlung des Finanzministeriums in der Wiener Innenstadt. Nach einem Hin- und Her der Ausweichquartiere vermittelte im Jahr 2002 Plech dem Justizministerium den "City Tower" als Ersatz für das Gerichtsgebäude in der Riemergasse in das das Finanzministerium einzog. Plech kassierte 607.476 Euro an Provision. (APA/red)