Großinsolvenz : Pichler Haus zimmert Millionen-Pleite

Am 4. 11. hat die Pichler GesmbH, 8200 Ludersdorf-Wilfersdorf, Flöcking 2, beim Landesgericht Graz die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt.

Handelsrechtliche Geschäftsführer: Manfred PichlerGesellschafter: Manfred Pichler (77,8 %), Ingrid Pichler (22,2 %)Unternehmensgegenstand: Zimmermeistergewerbe, der Betrieb eines Sägewerks, eines Hobelwerkes und die Produktion von FertigteilhäusernDienstnehmer: ca. 62Gläubiger: ca. 200Aktiva lt. Schuldnerin: rd. EUR 2,165.000,-Passiva lt. Schuldnerin: rd. EUR 6,321.000,-Überschuldung: rd. EUR 4,156.000,-Sanierungsplan: Die Insolvenzgläubiger erhalten auf ihre Insolvenzforderungen eine Quote von 20 % binnen 2 Jahren ab dem Tag der Annahme des Sanierungsplanes durch die Schuldnerin bezahlt.

Insolvenzursachen laut Schuldnerin: Der Unternehmensteilbereich Holzexporthandel stellte sich 2000 derart unlukrativ dar, dass er noch im selben Jahr eingestellt wurde. Mit der Einstellung des Exporthandels fiel der zum damaligen Zeitpunkt größte Umsatzträger aus (wurde hier ein jährlicher Umsatz von rund EUR 4,36 Mio. erzielt). Um den Umsatzausfall zu kompensieren, wurde ab 2003 ein Holzhandel in Ungarn aufgebaut, wobei es jedoch zu massiven Forderungsausfällen kam. Durch die Wirtschaftskrise in den 2008/09 kam es zu einem enormen Einbruch bzw. Preisverfall auf dem Bausektor, der den ohnehin bereits erheblichen finanziellen Druck weiter steigerte. So wurden in den vergangenen Jahren stets Bilanzverluste verzeichnet. Letztlich wurde auch eine Prüfung durch das Finanzamt eingeleitet.

Vor dem Hintergrund der beabsichtigten Sanierung wurden bereits diverse Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt. Die Schuldnerin beabsichtigt, den Unternehmensteilbereich „Säge“ mangels Rentabilität zu schließen. Auch für „Fertigteilhaus“ ist infolge der Insolvenzeröffnung ein massiver Umsatzeinbruch zu erwarten, sodass dieser umstrukturiert und allenfalls geschlossen werden muss. Ein Finanzplan stellt die aus der laufenden Tätigkeit zu erwartenden Zahlungseingängen den zu erwartenden Ausgaben gegenüber und geht davon aus, dass das Unternehmen positiv fortgeführt werden kann und damit ein Beitrag zur Erwirtschaftung der Quote darstellbar ist.