Eigentumsverhältnisse : Ortner will Strauss im Porr-Syndikat

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© Porr AG

Der Tiroler Haustechnikunternehmer Klaus Ortner, Kernaktionär des zweitgrössten österreichischen Baukonzerns Porr, befürwortet eine Aufnahme der Strauss-Gruppe in das Stimmrechtssyndikat, sollte das Paket des bisher grössten Aktionärs - der B&C-Gruppe - vom Vorstandschef Karl-Heinz Strauss übernommen werden. "Ich kann die Entscheidung der Übernahmekommission nicht vorwegnehmen, bin aber bereit, Strauss & Partner in das Syndikat aufzunehmen", sagte Ortner am Dienstagnachmittag auf APA-Anfrage. Das Syndikat müsse mit einem Verkauf nicht unbedingt erlöschen, sondern könne auch mit einem anderen Partner fortgesetzt werden.

Weiterführende Fragen wollte Ortner wegen der rechtlich heiklen Lage nicht beantworten. Sollte die Porr im Herbst frisches Kapital brauchen, werde er "wahrscheinlich" mitziehen, sagte er.

Dem Vernehmen nach hat Karl-Heinz Strauss bereits bei der Übernahmekommission vorgefühlt, ob eine Erhöhung der Stimmrechte von sechs auf 44 % möglich ist, ohne ein Übernahmeangebot auszulösen. Wie berichtet will seine Gruppe, das Aktienpaket bzw. die Kapitalanteilsscheine von der der UniCredit/Bank Austria nahestehenden B&C-Gruppe kaufen. Damit würde die Strauss-Gruppe ihren Stimmrechtsanteil von bisher 6,01 auf 43,94 % erhöhen.

Die Käufer wollen in den Syndikatsvertrag eintreten, den die B&C mit der Tiroler Ortner-Gruppe unterhält. Das Syndikat würde dann über 72,46 % der Stimmrechte an der Porr sowie über einen Anteil am Grundkapital von 74,17 % verfügen.

Die am Montag bekanntgegebene Übernahme zu einem nicht genannten Kaufpreis steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass kein Angebot an die restlichen Aktionäre gelegt werden muss. Das Übernahmegesetz sieht bei einer Überschreitung der 30-%-Schwelle ein verpflichtendes Angebot vor, es gibt allerdings Ausnahmen für diese Regel. Strauss selbst war am Dienstag nicht erreichbar, da er sich auf Urlaub befindet, wie es aus dem Unternehmen hiess.