Konzernführung : OMV-Chef Gerhard Roiss muss offenbar gehen
OMV-Chef Gerhard Roiss und OMV-Vorstand Hans-Peter Floren müssen vorzeitig gehen. Das habe das Aufsichtsratspräsidium beschlossen und solle am kommenden Dienstag im Aufsichtsrat formell beschlossen werden, schreibt die "Presse" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Von der ÖIAG hieß es dazu auf APA-Anfrage lediglich, nur der Aufsichtsrat am Dienstag sei befugt, über Personalia zu entscheiden.Die Verträge der beiden Vorstände wären noch bis bis Frühling 2017 gelaufen. Sie sollen von ÖIAG-Chef Rudolf Kemler über ihre vorzeitige Ablöse informiert werden, berichtet die Zeitung auf ihrem Internetportal. Kemler ist in seiner Funktion als ÖIAG-Chef auch Aufsichtsratspräsident der OMV. Über eine vorzeitige Ablöse von Roiss hatten zuletzt auch "Standard" und "Kurier" spekuliert.Der 1952 geborene OMV-Chef Roiss ist seit Anfang der 1990er Jahre im OMV-Konzern tätig, seit 1. April 2011 als Vorstandsvorsitzender. Gerüchte um eine mögliche vorzeitige Vertragsauflösung hatten sich zuletzt verdichtet, nachdem im Sommer ÖIAG-Chef Rudolf Kemler den E&P-Vorstand Jaap Huijskes - der selbst übernächstes Jahr den Hut nimmt - als möglichen Roiss-Nachfolger ins Spiel gebracht hatte.Roiss selbst soll Mitte August in einem Brief an OMV-AR-Chef Kemler die Aufspaltung des Gas&Power-Bereichs in zwei größere Sparten gefordert haben, um den - so die Mutmaßung damals in der "Presse" - "ungeliebten" Gas-Vorstand Hans-Peter Floren zu "entmachten". Die neue OMV-Gasstrategie solle in sechs bis zwölf Monaten fertig sein, hatte Roiss Ende August erklärt.
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Der am 2. April 1952 geborene OMV-Chef Roiss, der nun möglicherweise vorzeitig gehen muss, ist seit Anfang der 1990er Jahre im Öl-, Gas- und Chemiekonzern leitend tätig, seit 1. April 2011 als Vorstandschef. Gerüchte um eine mögliche vorzeitige Vertragsauflösung hatten sich zuletzt verdichtet, entscheiden soll kommenden Dienstag der OMV-Aufsichsrat, schrieb "Die Presse" am heutigen Donnerstagnachmittag auf ihrem Internetportal.Gerüchte über eine eventuelle vorzeitige Ablöse von Roiss - sein Vertrag würde noch bis März 2017 laufen - hatten sich zuletzt verdichtet, nachdem im Sommer der ÖIAG-Chef und Vorsitzender des OMV-Aufsichtsrats, Rudolf Kemler, den E&P-Vorstandsdirektor Jaap Huijskes, der aus privaten Gründen selbst 2016 den Hut nimmt, als möglichen Roiss-Nachfolger ins Spiel gebracht hatte.Roiss selbst wiederum soll Mitte August in einem Brief an Kemler die Aufspaltung des Gas&Power-Bereichs in zwei größere Sparten gefordert haben, um den - so die Mutmaßung in Medien - "ungeliebten" Gas-Vorstand Hans-Peter Floren zu "entmachten". Dieser soll jetzt übrigens ebenfalls vor der Zeit gehen müssen, so die "Presse" online; auch sein Vertrag würde noch bis Frühjahr 2017 laufen.Roiss, der in der WU Wien, in Linz und Stanford (USA) seine Wirtschaftsausbildung absolviert hatte, war 1990 mit der Leitung des OMV Marketing betraut worden und wurde Vorstandsmitglied der PCD Polymere GmbH, 1997 deren Vorstandsvorsitzender.Seine erste Vorstandsaufgabe in der OMV-Konzernleitung übernahm Roiss 1997 - und zwar für Kunststoffe und Chemie. Im Jahr 2000 erhielt er zusätzlich den wichtigen Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E&P) übertragen, die "Cash-Cow" des Ölriesen.Mit Jänner 2002 avancierte Roiss zum Vize-Generaldirektor und leitete ab sofort den Bereich Refining und Marketing (R&M) samt Petrochemie. Die damals noch opportune Expansionsstrategie im Marketing (Tankstellen) und in der Verarbeitung wurde später angesichts der Raffinerie-Überkapazitäten in Europa zurückgenommen, von im CEE-Raum aufgebauten Zapfsäulen trennte man sich nach und nach wieder. Mit 1. April 2011 wurde Roiss OMV-Generaldirektor. Er ist auch Aufsichtsratschef der Rumänien-Tochter Petrom und bei der türkischen Petrol Ofisi. (apa/pm)