Übersiedlung : Neues Facebook-Zuhause verursacht Probleme
Während sich Facebook auf einen Einstellungsboom von etwa 9.000 neuen Mitarbeitern einrichtet, sind Anrainer und Politiker beunruhigt. "Natürlich werden wir die Auswirkungen des Verkehrs spüren", erklärt Carlos Romero, Mitglied des Stadtrates und ehemaliger Bürgermeister vom östlichen Teil der Stadt. "Sowohl Geh- als auch Radwege und die Bewegungsmöglichkeit der Bewohner werden dadurch beeinträchtigt."
Laut Facebook nehmen 47 % der derzeitigen Mitarbeiter an eigens konzipierten Programmen teil, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Das Unternehmen stellt Shuttle-Busse zur Verfügung und fördert Car-Sharing, aber auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Man will zwar die Belegschaft erhöhen, aber es werden keine neuen Parkplätze geschaffen. Vergangene Woche hat Facebook an einer Reihe von öffentlichen Sitzungen teilgenommen, um den letzten Umweltverträglichkeitsbericht von Menlo Park zu diskutieren. Das Dokument umfasst 748 Seiten, welche die prognostizierten Auswirkungen der Mitarbeiter von Facebook auf Wasser-, Luft- und Bodenressourcen des Gebietes hervorhebt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Umzug von einem reichen Stadtteil in ein Randgebiet zu den erhofften Zahlen, die Facebook anstrebt, führen wird", so Romero. "Als angrenzende Stadt sind wir betroffen, aber im Falle von Strafzahlungen bekommen wir nichts davon. Das klingt nicht nach einer fairen Regelung."
Andere Beamten wie Raymond Müller Mitglied der Transport-Kommission von Menlo Park, findet die Sorgen bezüglich des Verkehrs übertrieben. Seiner Meinung nach macht Facebook einen guten Job. "Allein durch dieses Projekt wird die Arbeitslosenrate in San Mateo County um 20 Prozent gesenkt. In Menlo Park wird die Zahl der Arbeitslosen halbiert." Abgesehen davon, dass durch die Anwesenheit von Facebook in Menlo Park umliegende Hotels und Einzelunternehmer zusätzlichen Gewinn machen werden, wird mit 550 Non-Facebook-Jobs in der Stadt und 5.400 auf dem Land gerechnet. Das Unternehmen will sich auch für Programme in örtlichen Schulen einsetzen. "Betrachtet man die ganzen Vorteile, die Facebook der Gemeinde bringt, sollten wir den zusätzlichen Verkehr einfach hinnehmen", meint Müller.