Infrastruktur : Neue Linzer Straßenbahnachse kostet 407 Millionen Euro

Die geplante zweite Schienenachse durch Linz kostet 407 Millionen Euro netto. Die Bauzeit für die 6,6 Kilometer lange Strecke betrage dreieinhalb Jahre, präsentierte Bürgermeister Franz Dobusch, SPÖ, eine aktuelle Vorstudie in einer Pressekonferenz mit Linz-AG-Generaldirektor Alois Froschauer. Wird die im Projekt inkludierte Donaubrücke vorgezogen, könne sie frühestens 2014 fertig sein. Die Auslastung der drei bestehenden Linien durch die Landstraße mit 100.000 Fahrgästen täglich mache die zusätzliche Straßenbahnachse nötig, hieß es.
Bestehende Linien ausgelastet
Nächste Schritte seien ein Expertenhearing am 10. Jänner und ein Grundsatzbeschluss im Linzer Gemeinderat, so der zuständige Vizebürgermeister Klaus Luger (S). Die zu 73 Prozent unterirdische Anlage vom Mühlkreis- bis Hauptbahnhof, vorbei an wichtigen Spitälern und Infrastruktureinrichtungen, könne bis 2017 gebaut sein.
Bis 30. November 2011 soll das einreichtaugliche Vorprojekt des städtischen Verkehrsunternehmens Linz AG fertig sein. Dazu werden entlang der gesamten Trasse etwa 200 Bohrungen, Sondierungen und Pumpversuchsbohrungen vorgenommen. Die Untertunnelung durch den Stadtteil Urfahr, die neue Wege für den Individualverkehr frei mache, sei laut Vorstudie machbar, erklärte Luger.
Finanzierung ist noch zu lösen
Die Frage der Finanzierung müsse noch gelöst werden, man wolle langsam Verhandlungen aufnehmen, sagte Dobusch. Neben Linz AG und Stadt sei das Land erster Ansprechpartner. "Wie wir uns dem Westring nicht verschlossen haben, gehe ich davon aus, dass sich das Land dem öffentlichen Verkehr nicht verschließt", sieht Dobusch gute Chancen.
Die Trasse ist in drei Teile gegliedert, die unabhängig voneinander parallel gebaut werden können. Oberste Priorität habe die Donaubrücke mit jeweils zwei Spuren für Straßenbahn und Autoverkehr, sagte Linz-AG-Vorstandsdirektor Erich Haider. Denn bereits Ende 2012 könnte die denkmalgeschützte und sanierungsbedürftige Eisenbahnbrücke gesperrt werden, so Dobusch. Allenfalls gebe es eine Nutzungsverlängerung. Die neue Querung stromabwärts daneben biete ab 2014 eine Lösung, so es schnelle Verfahren - unter Umständen auch eine UVP - und Genehmigungen gebe. (APA/pm)