Dänemark/Deutschland : Milliardenverträge zum Fehmarnbelt-Tunnel abgeschlossen

Für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark hat das verantwortliche Konsortium drei Verträge im Umfang von insgesamt 3,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Das Konsortium Femern Link Contractors unterzeichnete mit der dänischen Regierung Verträge für drei Bereiche, wie das zum Konsortium zählende französische Unternehmen Vinci mitteilte. Demnach geht es unter anderem um die Herstellung der Bauteile und den Bau der Zufahrtswege. Der Straßen- und Eisenbahntunnel unter der Ostsee ist mit einer Länge von 18 Kilometern eines der größten Infrastrukturprojekte in Europa. Er wäre der größte Unterwassertunnel für den Schienen- und Straßenverkehr weltweit. Für den Bau wurden insgesamt sieben Millionen Euro veranschlagt. Zu dem mit dem Bau beauftragten Konsortium gehören auch die deutschen Unternehmen Wayss und Freytag Ingenieurbau AG sowie Max Bögl Stiftung und Co. KG. Der Tunnel soll die schleswig-holsteinische Ostseeinsel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden. Die Tunnelstrecke soll mit dem Auto in zehn Minuten und mit dem Zug in sieben Minuten zurückgelegt werden können. Die Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen würde sich nach Angaben der Projektverantwortlichen von viereinhalb Stunden auf zweieinhalb Stunden verkürzen. Derzeit dauert die Überfahrt von Fehmarn nach Lolland mit der Fähre eine Stunde, auch die Züge werden auf die Fähre verladen. Bevor die Bauarbeiten beginnen können, gibt es allerdings noch juristische Hürden. Nachdem das dänische Parlament im Mai seine Zustimmung gegeben hat, steht noch das Votum des Deutschen Bundestags aus. Es müssen aber auch die Ergebnisse von Gerichtsverfahren abgewartet werden, die sich mit Klagen gegen das gigantische Infrastrukturprojekt befassen. Das könnte Jahre dauern. Dänemarks Verkehrsminister Hans-Christian Schmidt hatte im Dezember gesagt, er rechne mit einem Baustart "frühestens 2019". Möglicherweise könne der Tunnel dann 2027 in Betrieb genommen werden. Die Verträge mit den bei Ausschreibungen ausgewählten Bauunternehmen sind bis 2019 gültig, können dann aber neu ausgehandelt werden. In Dänemark hat das Projekt deutlich mehr Unterstützung als in Deutschland, wo vor allem Umweltschützer dagegen mobil machen. Fehmarn ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. (APA)