Personalwechsel : Magna-Manager geht zu Oleg Deripaska

Der Magna-Spitzenmanager Siegfried Wolf verlässt mit 15. November den austro-kanadischen Autozulieferkonzern. Der 52-Jährige wird zum Konzern Basic Elements des russischen Unternehmers Oleg Deripaska wechseln, teilte Magna mit.Dort soll Wolf künftig als Aufsichtsratsvorsitzender mit Durchgriffsrecht (Chairman of the Board of Directors) bei der Division OJSC Russian Machines tätig sein, der Mutter des russischen Autoherstellers GAZ.Wolf gehört dem Magna-Konzern seit 15 Jahren an und ist seit April 2005 Co-CEO bei Magna International. Künftig wird Donald Walker die Geschäfte an der Magna-Spitze allein führen. Seit dem Vorjahr gehörte Wolf bereits dem GAZ-Aufsichtsrat an, seit heuer als Vorsitzender.Stronach stellt sich nicht in den Weg"Als Oleg Deripaska kürzlich an uns herantrat und um Erlaubnis ersuchte, Sigi ein Angebot zu machen, stellten wir klar, dass die Entscheidung letztlich bei ihm selbst lag", sagte Magna-Chef Frank Stronach laut Mitteilung. Magna sei dezentral strukturiert und der Erfolg des Unternehmens hänge deshalb nicht von einer Person ab."Wir erkennen aber auch den möglichen Vorteil, der sich daraus für Magna ergeben könnte", sagte Stronach. Magna werde seine Beziehungen zu Basic Element weiter stärken und in dem sich erholenden russischen Automarkt wachsen. Auf der anderen Seite gewinne Basic Element einen in der Branche erfahrenen Manager, der sofort in der Lage sei, der Autosparte des russischen Konzerns bei ihrer Modernisierung zu helfen.Magna werde künftig sicher eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der russischen Autoindustrie spielen, sagte Wolf. Dabei werde es wohl auch Gelegenheit für eine Zusammenarbeit mit Magna geben.
Bei Russian Machines, dem Hauptaktionär des Autokonzerns GAZ (Gorkovskij Avtomobilnij Zavod = Autofabrik Gorkij), wird Wolf die strategische Verantwortung für die Pkw- und Nutzfahrzeug-Sparte tragen und auch für den Militär- und Luftfahrtbereich zuständig sein. In Österreich sitzt er in den Aufsichtsräten von Strabag, Verbund, ÖIAG und Siemens.Er kenne Wolf schon lange durch die Partnerschaft mit Magna, sagte Basic-Element-Chef Oleg Deripaska. Wolf habe gezeigt, dass er sich in einer multikulturellen Geschäftsumgebung gut zurechtfinde, und das Unternehmen werde von seinem Wissen und seinen Fähigkeiten profitieren.Zur PersonSiegfried Wolf wurde am 31. Okt. 1957 in Feldbach in der Steiermark als eines von sieben Geschwistern geboren und wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Der gelernte Werkzeugmacher und Maschinenbauer arbeitete zunächst bei Philips in der Qualitätssicherung, ab 1981 war er für die Vereinigten Wiener Metallwerke tätig. 1983 wechselte er zum Munitionsproduzenten Hirtenberger, wo er auch Gesamtprokurist tätig war.Im Herbst 1994 wurde Wolf bei Hirtenberger von Magna-Chef Frank Stronach entdeckt und angeheuert. Bei Magna legte er eine Blitzkarriere hin. Aus Magna Europa machte er einen profitträchtigen Konzernzweig und wurde 1999 in den Vorstand von Magna International berufen. Seit 2005 teilte er sich mit Donald Walker die Konzernspitze von Magna International. (APA/pm)