Korea : Linzer statten größtes Gezeitenkraftwerk der Welt aus

Seit der Übernahme durch die Andritz Gruppe blüht die ehemalige VA Tech Hydro in Linz auf. Der Mitarbeiterstand hat sich seit 2006 auf aktuell 250 verdoppelt. Selbiges gelte für das Geschäftsvolumen, sagt Wolfgang Semper. Er ist im Andritz-Vorstand für den Geschäftsbereich Hydro verantwortlich. Nun bekommt Linz auch ein neues Geschäftsfeld. „Wir bauen gerade eine Schwerlasthalle. Dort werden Turbogeneratoren bis 500 Tonnen Einzelgewicht zusammengebaut, die in Weiz hergestellt werden.“ 20 bis 30 neue Arbeitsplätze würden so entstehen.

Linz ist der größte F&E–Standort der Andritz Hydro Gruppe, zudem Kompetenzzentrum für Stahlwasserbau und Druckrohrleitung sowie axiale Turbinen, die in Laufkraftwerken zur Anwendung kommen. Das Projektmanagement und Engineering aus Linz ist bei Kraftwerken in aller Welt gefragt. Auch bei den umstrittenen Andritz-Projekten Belo Monte an einem Seitenarm des Amazonas in Brasilien und dem Staudamm Ilisu in der Südosttürkei steuern die Ingenieure aus Oberösterreich Know-how bei.

Mit einem Auftragswert von 100 Millionen Euro ist das heuer größte Projekt der Linzer Andritz Hydro das Gezeitenkraftwerk Shiwa in Korea. Die Inbetriebnahme fand Ende August statt. Mit zehn Rohrturbinen mit je 26 Megawatt Leistung ist es das größte Kraftwerk seiner Art. Die Grazer Andritz-Gruppe habe von Anfang an frischen Wind nach Linz gebracht, erinnert sich der frühere VA Tech-Mann Semper: „Wir sind in einen Konzern gekommen, der weiß, was Anlagenbau ist, und von technologischer Seite Verständnis für unser Produkt hatte. Die erste Frage war, wenn Ihr eine Summe X hättet, wo würdet Ihr investieren.“