28. DEZEMBER 2020 – DAS MORNING BRIEFING AM MONTAG : Leerstands-Kluft in Deutschland – Häusermarkt in USA – Verkauft HeidelbergCement? – Wird RealPage übernommen?
Kein Platz
Laut einer neuen Studie der Immobilienfirma CBRE gibt es in vielen deutschen Städten kaum noch freie Wohnungen. Am Land hingegen herrscht teilweise viel Leerstand, die Kluft zwischen Boom- und Schrumpfregionen hat sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt. Ende 2019 standen rund 2,8 Prozent oder fast 603.000 Wohnungen in Deutschland leer. Damit habe der Leerstand erstmals seit 13 Jahren stagniert. Am wenigsten Leerstand gibt es in München und Frankfurt. Berücksichtigt wurde aber nur der "marktaktive" Leerstand, also Wohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbar sind. (apa/red)
Aufwärts und abwärts
In den USA steigen Häuserpreise weiter. Der FHFA-Hauspreisindex ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent gestiegen, am Markt war im Schnitt nur mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet worden. Im Oktober lagen die Hauspreise außerdem um 10,2 Prozent über dem Vorjahr. Die Coronakrise hat die Preisentwicklung also eher gestützt denn belastet. Gleichzeitig fielen aber die Verkäufe bestehender Häuser im Monatsvergleich um 2,5 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 2,2 Prozent gerechnet. Auf das Jahr hochgerechnet fiel die Zahl der verkauften Häuser im Oktober auf 6,69 Millionen. Experten hatten mit 6,70 Millionen gerechnet. (apa/red)
Möglicher Verkauf
HeidelbergCement erwägt einen Verkauf seines Kalifornien-Geschäfts, womit 1,5 Milliarden US-Dollar (1,23 Milliarden Euro) erzielt werden könnten. Die Aktie sprang auf die Nachricht hin kurz vor Handelsschluss kräftig in die Höhe, HeidelbergCement ging mit einem Plus von 3,76 Prozent als DAX-Zweiter aus dem Handel. Mit dem Verkauf wurde die Investmentbank Morgan Stanley betraut, wird berichtet. Falls aber die Gebote zu niedrig ausfallen, könnte das Unternehmen sich dafür entscheiden, die Sparte zu behalten. (apa/red)
Übernahme
Die US-Investmentfirma Thoma Bravo will den Immobilienverwaltungssoftware-Anbieter RealPage für rund 10,2 Milliarden US-Dollar (8,3 Milliarden Euro) inklusive der Nettoschulden übernehmen. Der Übernahmepreis liegt um 30,8 Prozent über dem Schlusskurs der RealPage-Aktie vom Freitag. Der Verwaltungsrat hat laut Berichten der Übernahme einstimmig zugestimmt und empfehle seinen Aktionären, das Übernahmeangebot anzunehmen. Auch nach der Übernahme durch Thoma Bravo soll Steve Winn Unternehmenschef von RealPage bleiben. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass die Transaktion im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen wird. (apa/red)