Stahlhandel : Knauf kauft sich beim Rivalen Klöckner & Co ein

Die selbst im Stahlhandel tätige Knauf Interfer aus Essen hat eine Beteiligung von 7,82 Prozent an dem Duisburger Rivalen offen gelegt. Damit steigt Knauf abrupt zum größten KlöCo-Aktionär auf - noch bis zur vergangenen Woche hatte der Unternehmer weniger als drei Prozent gehalten.Die Absichten von Knauf, dessen Unternehmensgruppe 2011 rund 5,7 Milliarden Euro umsetzte, sind unklar. Ein Klöckner-Sprecher zeigte sich überrascht: "Wir sind auch erst heute darüber informiert worden." KlöCo wisse nicht, was Knauf mit dem Einstieg bezwecke.Knauf geht strategisch vor Offenbar geht Knauf strategisch vor: Finanzkreisen zufolge hat er die Deutsche Bank als Berater engagiert. Zunächst blieb aber unklar, wie weit er bei KlöCo gehen will. KlöCo ist an der Börse rund 937 Millionen Euro wert. Die Deutsche Bank wollte sich nicht zu ihrer Rolle äußern, Knauf Interfer und die Knauf Gips KG waren nicht für Stellungnahmen zu erreichen. Knauf Gips mit Sitz im unterfränkischen Iphofen ist der Kern der Gruppe, die mit 23.000 Mitarbeitern auf die Herstellung von Baustoffen spezialisiert ist. Der Stahlhandel ist bisher ein Randgeschäft.Klöckner & Co ist mit einem Umsatz von 7,1 Milliarden Euro ungleich größer als Knauf Interfer, die laut Bundesanzeiger im Jahr 2011 mit 1500 Mitarbeitern auf 1,05 Milliarden Euro Umsatz und einen mageren Gewinn von 3,4 Millionen Euro kam. Dennoch gehört das Unternehmen zu den größten herstellerunabhängigen Stahlhändlern in Deutschland. Albrecht Knauf hatte sich auch als Miteigentümer der Fluggesellschaft Eurowings und zeitweise als Vizepräsident und Großaktionär des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund einen Namen gemacht. (reuters/apa/pm)