Steuerersparnis : KESt-freie Dividenden - wie geht das?
Die Deutsche Euroshop und die PSP Swiss Property haben es schon vor Jahren vorgezeigt und statt Dividenden Kapitalrückzahlungen realisiert, die für den Privatanleger steuerlich begünstigt sind. In Österreich hat die Immofinanz damit begonnen.
"Durch zahlreiche Kapitalerhöhungen haben wir genug Kapitalrücklagen, sodass die Auszahlung von Dividenden daraus erfolgen kann", erklärte CEO Eduard Zehetner. Kapitalrücklagen werden unter anderem aus der Emission von Aktien oder Wandelschuldverschreibungen gebildet, wenn sie über dem Nennwert ausgegeben werden. Diese Differenz ist in die Kapitalrücklage einzustellen und wird, wenn die Dividende steuerlich als Einlagenrückzahlung tituliert wird, in Österreich für natürliche Personen steuerfrei ausgeschüttet.
Die CA Immo, die für 2011 erstmals eine Dividende ausschütten wird, ist auf diesen Zug aufgesprungen: Die 0,38 Euro je Aktie werden steuerrechtlich als Einlagenrückzahlung durchgeführt, daher fällt keine KESt im Ausmass von 25% an.
„Auch bei uns ist das eine Überlegung“, sagte s Immo Vorstand Ernst Vejdovszky. Und auch bei conwert ist die Dividendenausschüttung in Form einer Kapitalrückzahlung ein Thema. Das Unternehmen hat bereits für 2009 und für 2010 eine Dividende ausgeschüttet. Die Guidance für das zurückliegende Jahr lautet auf 20 bis 30 Cent je Aktie. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen am 28. März wird man wohl Genaueres erfahren.
Eine derart „steuerfreie Ausschüttung“ hat für geplagte Immoanleger, deren Aktien weit unter Net Asset Value notieren, einen mehrfachen Trostpflaster-Effekt. Zum einen „ersparen“ sie sich damit die 25%ige KESt auf die Dividende, zum anderen verringert sich damit vielleicht der Leidensdruck aufgrund des Kursverfalls seit der letzten Emission.
Schliesslich setzt das Unternehmen damit eine für den Privatanleger „freundliche Massnahme“. „Als Dankeschön für das Vertrauen unserer Privatinvestoren“ formulierte die Immofinanz die Entscheidung zur Kapitalrückzahlung.