Immobilien : Investitionen in Gewerbeimmobilien steigen

In Gewerbeimmobilien in Österreich wurden im ersten Halbjahr 2014 rund 1,33 Mrd. Euro investiert - fast dreimal soviel wie im Vorjahreszeitraum, erklärte der internationale Immobiliendienstleister CBRE heute, Dienstag. Hoch im Kurs stünden derzeit Einzelhandelsimmobilien. Das Interesse an Hotelimmobilien flaue nach starken Jahren nun ab. Erwartet wird ein Rekordjahr. "Das erste Halbjahr ist das Beste seit Beginn unserer Aufzeichnungen, das zweite Halbjahr sollte das erste noch übertreffen, sodass aus heutiger Sicht ein absolutes Rekordjahr erwartet werden kann", so Andrea Buchegger, Associate Director Capitals Markets CBRE. Sie prognostiziert leichte Preissteigerungen wegen steigender Nachfrage und niedriger Zinsen. Im ersten Quartal seien 64 Prozent der Investments auf Retailimmobilien entfallen, im zweiten Quartal rund 49 Prozent, heißt es in der Mitteilung weiter. Zu den größten Transaktionen in diesem Bereich zähle im zweiten Quartal der Verkauf des rund 16.000 m2 umfassenden Objektes Nordring 2 - 10 in der SCS. Büroimmobilien machten rund ein Viertel der Investments aus. Kaum von Interesse für Investoren seien gemischtgenutzte Objekte sowie Logistikimmobilien. Rund 53 Prozent der Investoren in österreichische Gewerbeimmobilien kämen aus dem Ausland, davon rund 38 Prozent aus Deutschland. 47 Prozent seien Österreicher.Überblick zu internationalen Märkten In Österreich entwickle sich der Immobilienmarkt ähnlich wie in Europa, allerdings mit ein wenig Verzögerung, so CBRE-Österreich-Geschäftsführer Andreas Ridder. In Deutschland wurden laut CBRE im ersten Halbjahr 16,9 Mrd. Euro investiert, um 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Großbritannien sei mit einem Transaktionsvolumen von rund 26 Mrd. Euro nach wie vor der stärkste Investmentmarkt in Europa. In den meisten CEE-Ländern sei ein ähnlicher Trend wie in Österreich festzustellen, allerdings mit weniger signifikanten Zuwächsen als in Österreich. Insgesamt seien die Investments in der CEE-Region um 15 Prozent gewachsen. In Russland habe es aber ein Minus von 58 Prozent gegeben.Wiener Büromarkt weiter sehr schwach Die Vermietungsleistung am Wiener Büromarkt bleibe hinter den Erwartungen. CBRE-Experte Felix Zekely geht davon aus, dass - wenn auch das zweite Halbjahr gewöhnlich stärker ausfalle - 2014 eines der schwächsten Jahre bei der Bürovermietungsleistung werde. Derzeit sei per Jahresende von einem Flächenumsatz von maximal 250.000 m2 auszugehen. Vor allem die schwächere Aktivität des öffentlichen Sektors, der in den vergangenen Jahren für rund 30 Prozent der Vermietungen verantwortlich gewesen sei, führe zu dieser Bilanz. Die höchsten Büromieten gebe es nach wie vor in der Inneren Stadt mit Spitzenwerten von 25 Euro pro Quadratmeter im Monat. An der neuen Bürolage Hauptbahnhof lägen die Spitzenmieten zwischen monatlich 15 Euro (Bürogebäude) und 20 Euro (Bürotürme) je Quadratmeter. Im internationalen Vergleich sei Wien nach wie vor einer der günstigeren Bürostandorte, etwa auf dem Niveau von Berlin. (apa/pm)