Österreich : Infrastrukturausbau in Ostregion ankurbeln
"Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor dem größten Wandel seit der Industrialisierung. Der globale Wettbewerb der besten Wirtschaftsstandorte wird immer intensiver. Wenn Österreich mitmischen will und wir unseren Kindern einen konkurrenzfähigen Standort hinterlassen wollen, müssen wir schon jetzt damit anfangen, unser Land für die kommenden Jahrzehnte zukunftsfit zu machen. Investitionen in standortrelevante Infrastruktur sind dabei unerlässlich", sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
Die WK Wien hat deshalb die aktuell acht wichtigsten Infrastrukturprojekte für den Osten Österreichs identifiziert und deren Impact auf Wertschöpfung und Arbeitsmarkt errechnet. Insgesamt würde der Infrastrukturausbau Investitionskosten von 7,6 Milliarden Euro und eine Wertschöpfung von 9,1 Milliarden Euro auslösen.
Selbstverständlich wäre so auch eine Trendumkehr am Wiener Arbeitsmarkt möglich, wo ja trotz Konjunkturaufschwung und positiver Entwicklung in Gesamtösterreich die Arbeitslosigkeit immer noch steigt – auch wegen der kommunalen Investitionsschwäche und der jahrelangen Blockade von Infrastrukturprojekten. (APA/OTS/red)
Internationaler Busterminal
Die Investitionen würden bei 50 Millionen Euro liegen, die Wertschöpfung 60 Millionen Euro betragen und es würden 850 Jobs vergeben.
Der Bustourismus wächst rasant (2013: 92.000 Busse; 2015: 120.000 Busse)
Die Standortevaluierung dauert seitens Stadt viel zu lange
Aus Sicht der Wirtschaftskammer Wien käme nur der Standort Verteilerkreis Favoriten in Frage, der alle Kriterien (ausreichend Platz, Anbindung Autobahn, Anbindung U1) erfüllt.
Dritte Piste Flughafen
Die Investitionen würden 1,8 Milliarden Euro betragen, die Wertschöpfung bei 2,2 Milliarden Euro liegen und 31.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Dritte Piste des Wiener Flughafens ist als Schlüsselfaktor im internationalen Standortwettbewerb (Hub-Funktion) für die wirtschaftliche Zukunft des Standortes Österreich aus Sicht der Wirtschaftskammer Wien unverzichtbar.
Das Planungsverfahren dauert 17 Jahre.
Breitspurbahn
Die Investitionen würden 1,1 Milliarden Euro betragen, die Wertschöpfung 1,3 Milliarden Euro.18.000 Jobs würden bei diesem Projekt entstehen.
Der Warenverkehr zwischen Ost-West wird neu geplant (Seidenstraße)
Wien und Österreich sollen Teil der geplanten Ost-West-Verbindung werden und davon profitieren.
Der Terminal im Raum Wien bringt neue wirtschaftliche Impulse für die Region und für Österreich.
S8 Marchfeld-Schnellstraße (Wien-Bratislava)
Die Investitionen würden bei rund 750 Millionen Euro liegen, die Wertschöpfung bei etwa 900 Millionen Euro. Auch würden an die 13.000 Jobs geschaffen werden.
Der ursprüngliche Plan sah für die Fertigstellung das Jahr 2018(!) vor.
Nun ist ein voraussichtlicher Baubeginn des Teilstücks bis Gänserndorf für 2019 vorgesehen.
Die wertvolle Verbindung Wien-Bratislava soll genutzt werden; die Anbindung neuer Betriebsgebiete wäre möglich.
Schnellbahnausbau im Wiener Raum
Die Investitionen würden 800 Milliarden Euro betragen, die Wertschöpfung 1 Milliarde Euro, 14.000 Jobs würden enstehen.
Die Taktfrequenzen abseits der Stammstrecke erhöhen
Den S-Bahn-Ring um Wien realisieren, hier fehlen die nördlichen Verbindungen Kaiserebersdorf – Donauuferautobahn – Handelskai
Den Ausbau Marchegger Ast (Anbindung Marchfeld an Wien, schnelle Bahn-Verbindung mit Bratislava) forcieren.
Eine Fahrplanharmonisierung S-Bahn und Wiener Linien schaffen.
Multifunktionshalle
Die Investitionen würden bei etwa 175 Millionen Euro liegen, die Wertschöpfung bei rund 210 Millionen Euro und 3.000 Arbeitsplätze würden geschaffen werden.
Die Stadthalle ist für Großevents zu klein und die Abhaltung von Parallelevents ist unmöglich.
Wien soll als Eventmetropole etabliert werden, dafür wäre eben eine Multifunktionshalle notwendig.
Das PPP-Modell wäre rasch umsetzbar.
Breitband-Ausbau
Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro würden getätigt werden, die Wertschöpfung würde bei 1,2 Milliarden Euro liegen und 17.000 Jobs geschaffen werden.
Es gibt immer noch zu viele weiße Flecken in der Breitbandversorgung (z.B.: Betriebsgebiete) in Österreich, eine moderne Kommunikation ist in vielen Gebieten nicht gegeben.
Die Stadt soll die Fördermittel des BMVIT abholen und den Ausbau fördern.
Lobautunnel
Die Investitionen würden bei 1,9 Milliarden Euro liegen, die Wertschöpfung bei 2,3 Milliarden. Euro und es würden 32.300 Jobs geschaffen werden
Das Projekt Lobautunnel würde auch eine Verkehrsentlastung der A23 bringen, auf der knapp 200.000 PKWs pro Tag fahren und die überlastungsanfällig für Staus ist.
Weiters wäre dadurch eine positive Stadtentwicklung Wien-Nordost und der Lückenschluss Autobahn- und Schnellstraßenring für die Region Wien gegeben sein.