Weiters fällt ins Gewicht, dass institutionelle Investoren seit der Immobilienkrise nicht mehr gewillt sind, für höhere Renditen ein paar Jahre auf ihren Cashflow zu warten. Entsprechend führen neue Projektentwicklungen derzeit ein Schattendasein. Obwohl imposante Developments mit langen Anlaufzeiten und günstigen Beteiligungsmöglichkeiten in der Branche in aller Munde sind, gibt es sie de facto immer seltener. Vielmehr achten die institutionellen Anleger darauf, dass das eingesetzte Geld umgehend finanzielle Früchte abwirft. Der Druck in diese Richtung ist enorm. Josip Kardun, CEO der an der Wiener Börse notierten Atrium European Real Estate, erklärt: „Die Nachfrage nach einem gut laufenden Immobilien-Portfolio übertrumpft jene nach einer Projektentwicklung bei weitem. Bei den Investoren gilt salopp formuliert das Motto, dass es gut und schön ist, billig in einer frühen Phase in ein Development einsteigen zu können, aber lieber kaufen sie teurer einen stabilisierten Bestand mit sofortigem Cashflow.“ Oder man beteiligt sich gleich an einem Unternehmen, das über ein solides Portfolio verfügt. Kurzum: Die Konsolidierungsphase in der österreichischen, aber auch in der internationalen Immobilienbranche wird sich weiter fortsetzten.
Claudia Aigner
Der Leitindex ATX schloss das Jahr 2014 mit einem Minus von 15,18 Prozent. 2015 kehrte der Trend um und per Ende März verzeichnete er einen Zuwachs von 16,19 Prozent gegenüber Jahresultimo. Die Marktkapitalisierung lag per Ende Dezember 2014 bei 80 Milliarden Euro und damit etwas niedriger als per Ultimo 2013. Im ersten Quartal des heurigen Jahres stieg sie wieder auf 90,56 Milliarden Euro. Bezüglich der Segmentierung sticht ins Auge, dass die Wiener Börse extrem Banken- und Immobilien-lastig aufgestellt ist. Aus zweitem Segment notieren an ihr Athos, Atrium, Buwog, CA Immo, Conwert, Immofinanz, S Immo, UBM, Warimpex.