ERP-Software : Hohe Fertigungstiefe, geringer Lagerbestand

Kanäle oder Pipelines sind wie schwarze Löcher. Was im Innern vor sich geht, kann keiner sehen. Es sei denn, die Inspektionssysteme der Firma iPEK kommen zum Einsatz. Mit Schwenkkameras und Fahrwagen liefern sie bewegte Bilder selbst aus der engsten Röhre. Bei den Unternehmensprozessen brachte die auf Microsoft Dynamics NAV basierende ERP-Lösung KUMAVISION factory Licht ins Dunkel.

Das Unternehmen iPEK ist hoch spezialisiert und sehr erfolgreich. Innerhalb von 20 Jahren wuchs aus einer Idee ein internationales Unternehmen mit knapp 100 Mitarbeitern und einem weltweiten Vertriebsnetz. An zwei Standorten konstruiert, fertigt und montiert das Unternehmen Spezialfahrzeuge, die mit modernster Technik Kanäle und Pipelines inspizieren und analysieren. Das rasante Wachstum brachte jedoch bei der internen Organisation einige Herausforderungen mit sich: Der österreichische Firmensitz in Hirschegg befindet sich in der Enklave Kleinwalsertal, das nur von Deutschland aus zugänglich ist. Als dort die Räumlichkeiten aus allen Nähten platzten, war ein weiterer Standort auf deutscher Seite in Sulzberg bei Kempten die logische Konsequenz – grenzüberschreitender Warenverkehr inklusive. Aber auch die Prozesse – insbesondere in der Materialbeschaffung – waren für den rasant steigenden Absatz nicht mehr effizient genug. Deshalb musste eine Lösung gefunden werden.

Hohe Fertigungstiefe

„Ein ERP-System muss alles können – vom Schiffsbau bis zum Kinderspielzeug“, erläutert iPEK-Geschäftsführer Florian Pfefferle seine Überlegungen bei der Auswahl der richtigen Unternehmenssoftware. „Wir brauchten aber eine Lösung, die genau auf unsere besonderen Gegebenheiten passt.“ Er meint damit nicht nur die eng verflochtenen Standorte in zwei verschiedenen Ländern, sondern auch die hohe Fertigungstiefe, die iPEK pflegt. Ob es nun die Leiterplattenbestückung der elektronischen Komponenten ist oder die mechanischen Werkstücke: „Es gibt fast kein Bauteil, das wir nicht auch selbst fertigen könnten“, so Pfefferle. Ironischerweise war es genau diese hohe Fertigungskompetenz, die immer wieder zu Schwierigkeiten führte. Denn vor der Einführung von KUMAVISION factory wurde ohne Stücklisten direkt aus der Zeichnung montiert. Die rund 6000 verschiedenen Bauteile lagerten im Hochregal und keiner wusste genau, wie der Lagerbestand war. So wurde erst während der Montage deutlich, welche Bauteile fehlten und nachproduziert werden mussten.

Geringer Bestand – keine Fehlteile

Durch die Umstellung auf ein Kanban-System stellte sich bei iPEK ein zuverlässiger Materialfluss ein. KUMAVISION factory gleicht derweil den Lagerbestand mit eingegangenen Bestellungen und Fertigungsaufträgen ab und steuert die Produktionsmenge. „Die Kanban-Karte löst die Fertigung aus – das ERP-System steuert die erforderliche Menge“, erklärt Pfefferle. Diese Kombination hat sich schnell bewährt: „Wir haben heute einen geringeren Lagerbestand und trotzdem keine Fehlteile mehr“, berichtet der Geschäftsführer. Und noch etwas hat sich in der Lagerhaltung verändert. Während früher jedes Quartal eine 80-Prozent-Inventur fällig war, musste das Lager bis heute - sechs Monaten nach Softwareeinführung – kein einziges Mal kontrolliert werden. „Die Bestände stimmen einfach“, erklärt Pfefferle.

Make or buy?

Auch an anderer Stelle verhindert KUMAVISION factory Fehlteile: Fordert ein Mitarbeiter ein bestimmtes Bauteil an, löst dies einen komfortablen Intercompany-Bestellprozess aus. Direkt aus dem ERP-System entsteht ohne manuelle Zwischenschritte ein Fertigungsauftrag. Der Disponent kann dann je nach Auslastung flexibel entscheiden, ob er intern produzieren lässt oder den Auftrag an einen Zulieferer vergibt. Kommen zusätzliche Veredelungsschritte als Fremdfertigung hinzu, wie beispielsweise die Galvanisierung, so kann aus KUMAVISION factory jederzeit abgerufen werden, wo sich welche Teile befinden. So bleibt auch der Wertefluss stets transparent und nachvollziehbar.

Weltweite Varianten

Da iPEK Kunden in aller Welt beliefert, müssen die Mitarbeiter bei der Produktion verschiedene Varianten herstellen. Unterschiedliche TV-Standards oder Netzspannungen sind zu beachten. In KUMAVISION factory bleibt die Verwaltung der Stücklisten dennoch übersichtlich. Denn die Software legt in diesen Fällen keine neuen Artikel an, sondern erstellt lediglich Varianten eines Ausgangsartikels. Von großer Bedeutung für iPEK ist auch die integrierte Seriennummernverwaltung. „Für den Service ist es wichtig zu wissen, auf welchem Softwarestand sich die Geräte befinden“, erklärt Florian Pfefferle. Denn prinzipiell sind die elektronischen Komponenten nach dem Plug-and-Play-Prinzip aufeinander abgestimmt – allerdings nur, wenn sie mit derselben Softwareversion laufen.

Gut beraten

iPEK nutzt nicht alle Funktionalitäten, die in KUMAVISION factory serienmäßig integriert sind. „Wir machen keine Massenproduktion und kennen jede Bestellung mit Vornamen“, so Pfefferle. „So wäre beispielsweise eine Produktionsplanung mit Auslastungsüberwachung bei uns übertrieben.“ Deshalb lernte er auch die gute Beratung durch die KUMAVISION sehr zu schätzten. „Unsere Berater haben sich in der Firma umgehört, unsere Arbeitsweise nachvollzogen und passende Vorschläge gemacht“, erklärt er. „Microsoft Dynamics NAV bietet alles – die Kunst besteht darin, es richtig einzusetzen. Und das ist der KUMAVISION bei uns perfekt gelungen.“

Teil 1: Wie KUMAVISION factory die Kleinserien- und Variantenfertigung unterstützt

Teil 2: Agiles Projektmanagement mit KUMAVISION factory

Kontakt:

KUMAVISION GmbH

Millennium Park 4

A-6890 Lustenau (Vorarlberg)

Tel +43 (0)5577 / 8 90 62

E-Mail office@kumavision.at