Wienerberger : Haus der Zukunft nimmt Formen an
Das Haus der Zukunft entsteht gerade im niederösterreichischen Zwettl. Mittlerweile nimmt das Wienerberger e4-Ziegelhaus 2020 Gestalt an. Im Juni 2012 wird die Bauherrenfamilie ihr neues Heim beziehen. Noch schneller bei der Fertigstellung eines Musterhauses sind nur die beiden Kinder der Bauherrenfamilie. Gemeinsam mit weiteren kleinen Besuchern der Ausstellung „Achtung Baustelle“ des Zoom-Kindermuseums aus Wien bauten sie das e4-Ziegelhaus 2020 aus Lebkuchen nach. Die verzierten Lebkuchenhäuser werden unter den Weihnachtsbäumen zeigen, wie das „echte“ Haus im Frühjahr aussehen wird.
Ein erster Meilenstein in der Entstehungsgeschichte des e4-Ziegelhaus 2020 war die Fertigstellung des Ziegelrohbaus am 23. Bautag. Die massiven Ziegelwände tragen ihren Anteil dazu bei, den energieeffizienten Anspruch des e4-Ziegelhaus-Konzepts zu erfüllen: „Ziegel speichert im Gegensatz zu vielen anderen Baustoffen die Wärme und Kühle und gibt sie zum richtigen Zeitpunkt wieder ab“, erklärt Christian Weinhapl, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie. Das e4-Ziegelhaus 2020 in Zwettl wurde mit dem Porotherm W.i gebaut. Der Einsatz des vor kurzem mit einer Anerkennung beim NÖ-Innovationspreis ausgezeichneten Ziegels von Wienerberger erspart der Bauherrenfamilie Lugauer jede außenliegende Wärmedämmung. Denn die Dämmung ist bereits in der Wand integriert, in Form von ökologischer Steinwolle im Inneren des Ziegels.
Neben den Wänden ist es vor allem das Dach, das das e4-Ziegelhaus 2020 von einem normalen Haus unterscheidet. Auf dem Hausdach wurde eine 48 m2 große Solaranlage montiert. Sie versorgt einen 9.580 Liter großen Solarspeicher, der bis zu 630 Kilowattstunden Energie speichert. Damit kann das Haus ca. eine Woche mit Energie für Heizen und Warmwasser versorgt werden. Insgesamt werden mehr als 60 Prozent der Energie für Heizen und Warmwasser mit Solarenergie abgedeckt. Und sogar das Garagendach wird zum Stromproduzenten: Eine fast 50 m2 große Photovoltaikanlage wird genug Strom produzieren, um den jährlichen Strombedarf der Bauherrenfamilie abdecken zu können.
Somit wird das Einfamilienhaus zu 100 Prozent durch erneuerbare Energieträger versorgt, produziert über das Jahr gesehen mehr Energie, als es verbraucht und hat eine positive CO2- und Primärenergiebilanz. Sogar die Trinkwasserressourcen werden vom ersten e4-Ziegelhaus 2020 geschont: Seit dem 38. Bautag verfügt das Pionierhaus über eine 6,5 Kubikmeter fassende Zisterne, die Regen sammelt. So kann für den täglichen Gebrauch auf das kostenlose Regenwasser zurückgegriffen werden, statt wertvolles Trinkwasser zu verschwenden. Bianca und Rainer Lugauer müssen sich über die steigenden Wasserkosten bald keine Sorgen mehr machen und tragen dazu bei, die Wasservorräte zu schonen. Nach dem Einzug in ihr neues Zuhause werden sie Regenwasser für ihre Toilettenspülung, die Waschmaschine und das Begießen der Gartenanlagen verwenden.
Um zu beweisen, dass das Haus tatsächlich Ressourcen schont, wird das neue Heim auf die Probe gestellt: Das unabhängige Forschungsinstitut AIT Austrian Institute of Technology wird das Pionierobjekt nach Fertigstellung zwei Jahre lang genau vermessen. Dabei werden verlässliche Erkenntnisse über den Energieverbrauch, die Strom- und Wärmelieferung der eingesetzten Energiesysteme sowie Faktoren zur thermischen Behaglichkeit wie Innenraum- und Wandoberflächentemperatur sowie Raumluftfeuchtigkeit gesammelt.
Vorher müssen allerdings noch der Innenausbau und das Verlegen von Wand-und Fußboden-Heizungen erfolgen. Im Juni wird die Bauherrenfamilie ihr neues Heim beziehen. Noch schneller bei der Fertigstellung eines Musterhauses sind nur die beiden Kinder der Bauherrenfamilie. Gemeinsam mit weiteren kleinen Besuchern der Ausstellung „Achtung Baustelle“ des Zoom-Kindermuseums aus Wien bauten sie das e4-Ziegelhaus 2020 aus Lebkuchen nach. Ziegeln aus Lebkuchen und Solarkollektoren aus Zucker: So lernten die Fünf- bis Zehnjährigen, dass ihre Häuser später einmal Solarkollektoren und Photovoltaikpanele am Dach haben werden. Die verzierten Lebkuchenhäuser werden unter den Weihnachtsbäumen zeigen, wie das „echte“ Haus im Frühjahr aussehen wird.