Österreich : Haselsteiner: "Kapitalismus in dieser Form wird zur Katastrophe führen"
Porr-Chef Karl-Heinz Strauss ist für den ehemaligen Strabag-Chef (und noch immer Großaktionär) Hans-Peter Haselsteiner "ein tüchtiger und erstaunlich erfolgreicher Kollege", aber eigentlich geht es in dem langen Interview unseres Schwestermagazins Industriemagazin um viel größere Zusammenhänge. So wünscht sich HPH, dass Donald Trump in den USA Erfolg hat, weil ein Scheitern für die gesamte Wirtschaft unabsehbare Konsequenzen hätte ("Verstehen Sie mich nicht falsch: Trump wird für die Gesellschaft der Vereinigten Staaten kein Fortschritt sein. Trotzdem kann ich mir nicht wünschen, dass er scheitert. Ein Scheitern wäre vielleicht noch mit viel Schlimmerem verbunden").Und er zeigt sich als politischer Philosoph, wenn er etwa sagt: "Ich glaube, das Rechts-Links-Schema ist längst nicht so präzise, wie man denkt. In dem Programm der FPÖ gibt es viele links-linke Ansätze, in wirtschaftspolitischen Fragen ist das Programm ja total links. Das hat Tradition: Die Nationalsozialisten waren in wirtschaftspolitischen Fragen auch sehr links. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, die Nazis als links zu bezeichnen. Was soll denn heute auch noch links sein? Ich bin, glaube ich, nicht links (lacht), das kann ich mir nicht vorstellen. Trotzdem sage ich: Der Kapitalismus in dieser Form wird zur Katastrophe führen. Wir müssen ihn in irgendeiner Art und Weise dienlich machen." Oder: "Es gibt zwei Konstanten im menschlichen Wesen. Eine ist, dass wir in unserer Euphorie das Maß des Vernünftigen, des Gesunden oft überschreiten. Die andere ist die Gier. Beide haben dazu geführt, dass die unbestreitbaren Gewinne aus der Globalisierung, die es auch im Westen gab, nicht angekommen sind, wo sie die Schäden hätte abfedern können. Wenn ich mir überlege, wie stark der Finanzsektor in den letzten zwanzig Jahren von der Globalisierung profitiert hat, bin ich sicher, dass eine Finanztransaktionssteuer zur Finanzierung von Strukturprogrammen in von der Globalisierung besonders betroffenen Regionen sinnvoll gewesen wäre. Das wäre nur ein Beispiel." >> Das gesamte Interview mit Hans-Peter Haselsteiner können Sie HIER lesen! <<