Exportbemühungen : Gaulhofer Fenster bestehen Hurricane-Test
Bilder von Hurricanes, die Wohnhäuser binnen Minuten in Schutt verwandeln, laufen Jahr für Jahr über unsere Fernsehschirme. Der US-amerikanische Bundesstaat Florida ist besonders gefährdet und hat deshalb die strengsten Vorschriften für den Einsatz von Fenstern entwickelt. Als erster industrieller Fensterproduzent Europas hat Gaulhofer vor kurzem die Prüfungen für das Starksturm-Zertifikat bestanden und sich damit enorme Marktchancen eröffnet. Das Unternehmen erwartet kurzfristig einen Exportzuwachs um 300 %. Schauplatz der Hurricane-Tests war Tampa. Das renommierte Fenstertestlabor Architectural Testing prüfte 20 verschiedene Fenstermodelle des steirischen Herstellers auf ihre Hurricane-Resistenz. Am Prüfstand waren Standardfenster, wie sie in Österreich üblich sind. Einzig die Verglasung wurde modifiziert und durch eine spezielle Folie verstärkt. Während in den USA Fenster üblicherweise nach außen oder über einen Schiebemechanismus von unten nach oben geöffnet werden, schwenken die Fensterflügel europäischer Herkunft nach innen. Auf den ersten Eindruck ein Nachteil bei schweren Windlasten. Die Gaulhofer-Fenster haben den enormen Drucklasten im Testlabor aber trotzdem sicher standgehalten.
„Diese Starksturmzertifikate ermöglichen erstmals den Einbau unserer Fenster in Florida und anderen US-Staaten mit hohem Hurricane-Risiko“, erklärt Manfred Gaulhofer, geschäftsführender Gesellschafter der Gaulhofer Industrie Holding. „Schon bisher haben wir in den USA vor allem hochwertige Holz- und Holz-Alu-Fenster verkauft. Bauherren, die auf Qualität setzen, bevorzugen europäische Produkte, wenn es um Fenster geht.“ Aufgrund der Hurricane-Zertifikate und der damit verbundenen Zulassung in allen Staaten der USA erwartet Gaulhofer eine Exportsteigerung um bis zu 300 % in der nahen Zukunft. Um die erforderliche Qualität der zertifizierten Holz- und Holz-Alu-Fenster sicherstellen zu können, werden sie weiterhin in der steirischen Zentrale in Übelbach bei Graz produziert und per Schiff nach Übersee transportiert.
Übrigens: Wenn wir in Österreich auch keine Stürme wie in Florida kennen, so leben wir doch nicht auf einer Insel der Seligen. Die schlimmsten Sturmschäden erlebte Österreich, als im Jänner 2007 Kyrill über Teile Ober- und Niederösterreichs fegte. Er knickte große Bäume wie Streichhölzer und richtete enorme Schäden an Gebäuden an. Häufiger noch als Sturmkatastrophen dieses Ausmaßes treten in Österreich Starkstürme mit Hagel auf. Im Rekordjahr 2004 betrug der gesamte durch Hagelsturm verursachte Schaden hierzulande weit über 20 Millionen Euro. Gaulhofer: „Natürlich brauchen wir in Österreich keine sturmsicheren Fenster wie in Florida. Aber es ist schon gut zu wissen, dass unsere Holz- und Holz-Alu-Fenster schon in der Standardausführung den höchsten in Europa auftretenden Belastungen standhalten.“ (pj)