180 Mio. Euro : Energie AG vor massivem Investitionsschub
17 Mio. Euro fließen in den Neubau sowie die Modernisierung von Kraftwerken. An Finanzinvestitionen sind 19,3 Mio. Euro geplant. Es gehe vor allem um die Überführung von fossilen in erneuerbare Energieträger, aber auch Energieeffizienz, und "wir müssen die Konsumkurve zurückschrauben, sonst schaffen wir es nicht mehr", betont Leo Windtner. Im Bereich Wasser soll im ersten Halbjahr das Laufkraftwerk Kleinarl in Salzburg abgeschlossen und der Ersatzneubau Stadl-Paura an der Traun in Betrieb gehen. Falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen etwas besserten, könne im Herbst mit dem bereits genehmigen Traun-Kraftwerk in Bad Goisern begonnen werden.
Gegen Ende des Jahres wird ein positiver UVP-Bescheid für das Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee erwartet. Die Umsetzung hänge jedoch von den Bedingungen am Strommarkt ab. Kritik an Pumpspeicherkraftwerken, dass dort Atomstrom reingewaschen werden könnte, findet Windtner "absurd". "Jeder von den NGO weiß, dass wir die gesamte Energiewende nur schaffen, wenn wir Ausgleichsenergieträger haben." Die Brisanz des Themas werde sich reduzieren, wenn Deutschland seine AKW vom Netz nehme. Im Plan sei das Kraftwerk Reißeck II in Kärnten mit Betriebsbeginn 2014, an dem die EAG mit 10 % beteiligt ist.
Im Bereich der Gasverstromung sieht Windtner keine Trendwende. Die Politik müsse entscheiden, ob Betreiber etwas für das Bereithalten von derzeit unrentablen Gaskraftwerken bekommen, auf die man zurückgreife, wenn etwa Wind- und Sonnenenergie für die Stromproduktion nicht ausreichen. Es sei außerdem längst an der Zeit, dass in Europa eine harmonische und koordinierte Energiepolitik konzipiert und gestartet werde. Eine Energiekrise könne schwere Einschläge verursachen.
Als Erfolg verbuchte Windtner die Bürgerbeteiligung an Photovoltaik-Anlagen. Die Nutzung von Windenergie werde intensiv vorbereitet, an zwei eigenen Standorten in den Bezirken Steyr-Land und Kirchdorf sowie als Partner bei einem weiteren. In Polen werden Projekte entwickelt (Volumen 2,5 Mio. Euro), die man bei vorliegender Netzreife durchaus an Investoren verkaufen könne. Fortgesetzt werde der Regelbetrieb der Einspeisung von aus Photovoltaik erzeugtem Wasserstoff in das Erdgasnetz in Haid.
In das Stromnetz, "das Rückgrat der Versorgung", werden rund 60 Mio. Euro jährlich gesteckt. Herausforderung sei, die Versorgung aller zu sichern, egal wann und wie viel von Privaten aus erneuerbaren Energien eingespeist werde. Im Herbst sollen die ersten Kunden aus Österreichs größtem Geothermieprojekt in Ried im Innkreis beliefert werden.
Bei der Entsorgungstochter AVE sollen die Entscheidungsgrundlagen für einen Verkauf im ersten Quartal auf dem Tisch liegen. 33 Mio. Euro fließen in Sachinvestitionen in Ungarn und Ersatzinvestitionen in Österreich.