Hamburger Prestigebau : Elbphilharmonie - Verspätung von sieben Jahren

Am 11. Januar 2017 soll das Konzerthaus im Hamburger Hafen eingeweiht werden. Das sind sieben Jahre später als ursprünglich geplant. Nach Angaben von Hochtief ist die vertraglich fixierte Übergabe an den Hamburger Senat auf den 31. Oktober 2016 anberaumt.
Baukosten verzehnfacht
Zahlreiche Baumängel und Planungsschwierigkeiten hatten den Bau um viele Jahre verzögert und die Baukosten verzehnfacht. Die Kosten für das Gebäude belaufen sich auf 789 Millionen Euro. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro eingeplant. Ein Teil der Verluste soll später durch Investoren wieder hereinkommen. Neben drei Konzertsälen befinden sich in der Elbphilharmonie ein Hotel mit 250 Zimmern, sowie 45 Wohnungen.Bauarbeiten starteten 2007 Die Bauarbeiten an dem Konzertgebäude hatten bereits 2007 begonnen. Die Fertigstellung war zunächst für 2010 geplant. Doch es kam zu massiven Schwierigkeiten in der Kooperation zwischen der zuständigen Baufirma Hochtief, dem Architektenbüro Herzog & de Meuron und der Stadt.
Den Grund dafür sehen Projektgegner in den von Anfang an unrichtigen Angaben zum eigentlichen Zweck des spektakulären Baus. Denn namhafte Kritiker weisen immer wieder darauf hin, dass die Konzertsäle in Wirklichkeit als eine Art Feigenblatt für die Errichtung von millionenteuren Appartements dienen sollten. Gleichzeitig fließen so Staatsgelder aus diversen Töpfen für Kulturförderung in die Errichtung.Schließlich sollte ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft den Streit klären. Der Untersuchungsausschuss veröffentlichte im Jännner 2014 seinen Bericht.
Ein Spielball der Baufirma und des Architekturbüros
Ein Satz in dem 724 Seiten starken Schriftwerk ist besonders bemerkenswert: "Mit der verfehlten Projektkonstruktion und der unvollständigen Planung ist die Elbphilharmonie zum Spielball des Generalunternehmers Hochtief und der Architekten Herzog & de Meuron geworden."Ob das Projekt dem Stadtstaat Hamburg jemals Geld bringen wird - oder für Jahrzehnte weitere Millionenzuschüsse benötigt - bleibt abzuwarten. Die Verantwortlichen hielten sich jedenfalls diese Woche zu den finanziellen Aspekten erstaunlich bedeckt. (dpa/afp/apa/pm)