Fotostrecke : Das war der Industriekongress 2013
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200 Industrieentscheider diskutierten am 11. Juni mit Branchen- und Fachexperten. Thema des 6. Industriekongress waren die "Wachstumschancen 2020". Foto: Michael Hetzmannseder
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Kongressort war das soeben eröffnete Park Royal Hotel Wien nächst dem weltberühmten Wiener Technischen Museum. Foto: Michael Hetzmannseder
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Schon beim Eintreffen der ersten Gäste... Foto: Michael Hetzmannseder
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...entspannen sich Diskussionen. Hier Philosoph Josef Radermacher und "Industrieprofessor" Gerfried Zeichen. Foto: Michael Hetzmannseder
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Arbeitsatmosphäre ... Foto: Michael Hetzmannseder
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Die erste Keynote hielt Professor Franz Josef Radermacher, der Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, zum Thema „Der Wandel des globalen Wirtschaftsklimas“. Es war ein Plädoyer für Wachstum. „Eine Milliarde Menschen lebt im Wohlstand, und alle anderen wollen dorthin gelangen“, so Radermacher. „Wenn das alles auch nur halbwegs vernünftig enden soll, brauchen wir eine Vervielfältigung der Weltwirtschaftsleistung – und man muss sich eigentlich ziemlich dumm anstellen, um an einem solchen Potenzial nicht zu partizipieren. Was wir auf diesem Globus brauchen, ist Innovation ohne Ende. Das ist der Königsweg aus jeder Krise.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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Allerdings: „Die Finanzierung von Innovation wird angesichts der Entwicklung auf den Finanzmärkten immer schwieriger. Der Finanzsektor hätte ja eigentlich Katalysatorfunktion, er kann nur Geld verdienen durch die Befeuerung der Realwirtschaft und indem er das hier generierte Geld zum Teil abschöpft. Doch der Finanzsektor hat sich als Casino definiert und hofft, dass niemand bemerkt, dass er in Wirklichkeit viel schlimmer ist.“ „In einem Casino jedoch kann man davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit für Rot und Schwarz gleich hoch ist. Aber die Insider in der Finanzwelt können die Wahrscheinlichkeit jederzeit zu ihren Gunsten verschieben. So können sie so viel Rendite rausquetschen, dass es am Ende völlig undenkbar wird, Innovation zu finanzieren. Die Ausnahme sind die eigentümergeführten Mittelständler, die ja auch das ganze Risiko selbst tragen. Das Widerspricht im Grunde vollkommen dem, was man sich unter einem vernünftigen Wirtschaftssystem vorstellt.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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„Entscheidend, um genügend Kapital für Innovation zu generieren, ist, das Geschwür zu entfernen: Die Tatsache, dass der Mittelstand die Steuern für die anderen bezahlt, für die hunderttausenden Unternehmen, die über Finanzkonstruktionen ihr Geld virtuell um die Welt schicken.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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Foto: Michael Hetzmannseder
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Zwischenfragen aus dem Publikum. Foto: Michael Hetzmannseder
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Andreas Sattelberger, Director Syngroup. Foto: Michael Hetzmannseder
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Foto: Michael Hetzmannseder
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Kurt Hofstädter, Leiter des Sektos Industrie bei Siemens CEE, widmete sich dem Thema „Industrie 4.0“. „Nach all den Krisen – Online-Blase, Immobilien-Blase, Finanz-Krise – besinnt sich die Politik wieder des Werts der Industrie.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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„Industrie 4.0 bedeutet, dass das Produkt selbst aktiv wird und über cyber-physische Systeme kommuniziert.“ Ob das eine Industrie ohne Menschen sein wird, wie manche befürchten? „Für mich ist das Gegenteil der Fall“, sagt Hofstädter, „Kreativität, das Festlegen der Parameter und der Zielgrößen und vor allem die Beurteilung der vom CPS vorgeschlagenen Lösungen – in diesen Bereichen wird der Mensch nie ersetzbar sein.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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Otmar Petschnig, Geschäftsführer der PVI und Vizepräsident der Industriellenvereinigung, skizzierte „Österreichs Industrie im globalen Wettbewerb“. "Ein zentrales Thema ist: Wie gehen wir mit Leistungsgerechtigkeit um? Wenn es etwa um Überstunden geht: Wer erbringt die denn? Das sind ja die Erfolgreichen, die Leistungsträger." Foto: Michael Hetzmannseder
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Stefan Ehrlich-Adam, Geschäftsführer von EVVA und Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen uns immer wieder gegen die Meinung stemmen, die Industrie habe in der Stadt nichts zu suchen.“ "In der Krise hat sich die produzierende Industrie als stabiler Faktor erwiesen, das haben wir teilweise mit Hilfe der Gewerkschaft und teilweise auch gegen deren Widerstand geschafft." Foto: Michael Hetzmannseder
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Angeregte Diskussion in den Pausen. Foto: Michael Hetzmannseder
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Josef Unger, Unger Stahlbau. Foto: Michael Hetzmannseder
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Dirk Müller im Gespräch mit AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer. Foto: Michael Hetzmannseder
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Dirk Müller im Gespräch mit AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer und IM-Chefredakteur Rudolf Loidl. Foto: Michael Hetzmannseder
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Bauunternehmer Hans Harrer (links) und Weidmüller-Chef Josef Kranawetter. Foto: Michael Hetzmannseder
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Siemens-Finanzvorstand Reinhard Pinzer (rechts) im Gespräch mit RBI Vorstandsmitglied Heinz Sernetz. Foto: Michael Hetzmannseder
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Das Vertreibsteam von Regro holt sich Tipps beim Weidmüller Geschäftsführer. Foto: Michael Hetzmannseder
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Keynote-Speaker Dirk "Mr. Dax" Müller übte heftige Kritik am Euro. "Inzwischen ist es schon ein Schimpfwort geworden, von Währungen zu sprechen, wer von der D-Mark spricht, gilt schon als Ewiggestriger. Aber unterschiedliche Währungen sind kein Anachronismus, sie haben eine wesentliche volkswirtschaftliche Aufgabe. Was wir heute an Turbulenzen erleben, hat viel damit zu tun." Foto: Michael Hetzmannseder
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Dirk Müller definiert Währungen als "Puffersysteme zwischen tektonischen Platten: Sie sorgen sogar für eine Verbindung zwischen den Platten. Wie eine Stahlfeder, die bei Dehnung die Platten wieder zusammenzieht." "Mit einer starken Industrie wertet auch die Währung des Landes auf. Im Nachbarland läuft es vielleicht nicht so rund, die Wirtschaft geht in die Rezession, die Währung schrumpft – so entsteht Spannung zwischen den Platten. Nun wird es für die Menschen aus dem wohlhabenden Land spannend, hier einzukaufen. Damit entspannt sich die Feder wieder, und dieser Prozess wiederholt sich ständig." "Heute bewegen sich die tektonischen Platten immer noch unterschiedlich, aber die strenge Verzahnung führt zu Scherkräften, und die stauen sich seit zehn Jahren mit dem Euro auf. Und jetzt rumpelt es. Wir müssen also einen Schmierstoff herstellen." "Unterschiedliche Währungen haben in inhomogenen Bereichen eine extrem wichtige Funktion! Daher sollten wir darüber nachdenken, ob sie wirklich so böse sind." Foto: Michael Hetzmannseder
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"Können wir nicht die Vorteile beider Seiten verbinden? Behalten wir doch den Euro als übernationale Abrechnungswährung! Aber wir führen in jedem Land die nationale Währung als alleinig gültige Währung ein. Der Euro selbst würde trotz Auf- und Abwertungen in den nationalen Währungen stabil bleiben. Das hatten wir schon mal, in Zeiten des ECU. Das war vernünftig, der Euro war unvernünftig." Foto: Michael Hetzmannseder
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"Es gibt aber noch eine andere Seite der Euro-Medaille: Wenn der Euro 20 Prozent unter seinem eigentlichen Wert liegt, werden die Menschen mit einer Währung bezahlt, die 20 Prozent zu wenig wert ist, es fehlen also 20 Prozent Kaufkraft. Und daher sehen wir einen starken Export, aber die Kaufkraft der Bürger kommt einfach nicht aus den Startlöchern." Foto: Michael Hetzmannseder
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Auch in der nachfolgenden Podiumsdiskussion mit INDUSTRIEMAGAZIN-Chefredakteur Rudolf Loidl war Dirk Müller kaum zu erweichen. "Der Euro ist derzeit nicht der Kitt, sondern der Spaltpilz. Er ist etwa in Griechenland um 100 Prozent überbewertet – wenn wir schon jammern, was sollen dann die Griechen sagen? Die haben nicht den Hauch einer Chance, eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen." Foto: Michael Hetzmannseder
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"Ich behaupte nicht, dass ich weiß, wie es geht. Jeder von uns kann nur einen kleinen Teil des Kuchens sehen, niemand kann dieses komplexe System komplett durchschauen. Ich sage nur: Lasst es uns nüchtern betrachten, ohne Vorurteile. Die Studien des IWF haben sich als kompletter Unsinn herausgestellt. Ich denke, man muss die Diskussion eröffnen." Foto: Michael Hetzmannseder
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Hans Florian Zangerl in der Vorbesprechung zur Abendiskussion. Foto: Michael Hetzmannseder
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Coface-Vorstand Christian Berger (links) im Gespräch. Foto: Michael Hetzmannseder
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Factory-Chefredakteurin Elisabeth Biedermann mit Weidmüller-Chef Kranawetter. Foto: Michael Hetzmannseder
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Eine spannende Studie zu Osteuropa präsentierte Roman Pongrácz, Managing Partner von GCI Management. "Die österreichische Industrie zeigt für die kommenden fünf Jahre einen durchaus gesunden Optimismus und ist auch bereit, weiterhin geografisch zu expandieren." Signifikante Ergebnisse der Studie: massiv verschlechterte Erwartungen an Ungarn - und dieTürkei (in der Studie zum CEE-Raum gezählt) als der mit Abstand interessanteste Zukunftsmarkt der Region. Foto: Michael Hetzmannseder
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Georg Pachta-Reyhofen, Vorstandssprecher von MAN SE, präsentierte den Standort Brasilien als wichtigen Wachstumsmarkt. Foto: Michael Hetzmannseder
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Brasilien werden allgemein gute Wachstumsraten prognostiziert, es gibt eine Reihe hochinteressanter Förderprogramme, und die Mittelschicht wächst seit zehn Jahren stetig an. Dem gegenüber stehen anhaltende Probleme mit Sicherheit und Korruption sowie ein hypertrophiertes Steuersystem. Foto: Michael Hetzmannseder
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Christian Berger, seit kurzem Country Manager von Coface in Österreich, beleuchtete den aktuellen Status des osteuropäischen Marktes. "Es gibt in CEE immer noch Länder mit schönen Wachstumszahlen, etwa im Baltikum, aber einige sind gefährdet durch die Rezession in der Eurozone. Das Bild ist sehr inhomogen." Foto: Michael Hetzmannseder
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"Dennoch bietet diese Region immer noch sehr viele Chancen. Wir glauben auch nicht, dass es eine Blase in CEE gegeben hat – das Wachstum hatte tatsächlich realwirtschaftlichen Hintergrund. Doch die Boomzeiten sind wohl vorbei. Wir müssen unseren Blick in Richtung CEE schärfen." Foto: Michael Hetzmannseder
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Andreas Gerstenmayer, Vorstandsvorsitzender von AT&S, beschrieb seine Erfahrungen mit Indien, wo sein unternehmen eine fertigung unterhält. "Indien ist ein riesiger Markt, wirtschaftlich durchaus leistungsfähig, es gibt viele Universitäten und eine gute Kultur des Unternehmertums." Foto: Michael Hetzmannseder
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Dem gegenüber stehen der katastrophale Zustand der Infrastruktur, eine hohe Analphabetismusquote, sehr viel Armut, ein kaum ausgeprägtes Sozialsystem sowie "extremer Bürokratismus". "Indien", sagt Andreas Gerstenmayer, "ist nicht das neue China, in diese Dimension wird es nie kommen." Foto: Michael Hetzmannseder
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Round Tables: Georg Pachta-Reyhofen, Andreas Gerstenmayer (mit Andrea Hagmann von der Oesterreichischen Entwicklungsbank) sowie Christian Berger (mit Coface-Kollegin Gabriele Düker) standen im Anschluss an ihre Impulsreferate in kleiner Runde für weitere Fragen zur Verfügung. Foto: Michael Hetzmannseder
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Georg Pachta-Reyhofen beim Round Table. Foto: Michael Hetzmannseder
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AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer und Entwicklungsbank-Chefin Andrea Hagmann. Foto: Michael Hetzmannseder
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In Kleingruppen (hier Schwerpunkt Osteuropa mit Coface-Chef Christian Berger) wurde im Plenum Gesagtes vertieft. Foto: Michael Hetzmannseder
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Christian Berger, Gabriele Düker (Coface) am Round Table. Foto: Michael Hetzmannseder
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AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer und Entwicklungsbank-Chefin Andrea Hagmann am Round Table Indien. Foto: Michael Hetzmannseder
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Eine Kongressteilnehmerin. Foto: Michael Hetzmannseder
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Lukas Lingitz (Fraunhofer), Bildmitte, im Gespräch. Foto: Michael Hetzmannseder
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Siemens Antriebstechnik-Vorstand Bernhard Kienlein im Gespräch mit Siemens-Kollegen Johannes Renner. Foto: Michael Hetzmannseder
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Klaus Welser und Karl Kronsteiner, beide Tall & Gray. Foto: Michael Hetzmannseder
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Post-Manager Michael Jiresch. Foto: Michael Hetzmannseder
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Siemens-Cluster: Die Manager Hofstädter, Kienlein, Renner. Foto: Michael Hetzmannseder
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Wolfgang Schmid, Vertriebschef Schenker, und IM-Chefredakteur Rudolf Loidl. Foto: Michael Hetzmannseder
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Den Abschlussvortrag hielt Professor Hans Olaf Henkel, langjähriger IBM-Topmanager und ehemaliger Präsident des BDI - und vom ehemaligen Euro-Befürworter zum massiven Kritiker der Gemeinschaftswährung gewandelt. Foto: Michael Hetzmannseder
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"Die Politik hat sämtliche Versprechen, die sie bei der Aufgabe des Schilling und der D-Mark gab, gebrochen." "Im Mai 2010 habe ich endgültig meine Meinung geändert. Damals ließ sich Angela Merkel dazu hinreißen, die No-Bailout-Klausel einzureißen – und damit die letzte Brandmauer zwischen uns und den Pleiteländern." Foto: Michael Hetzmannseder
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"Wenn man den Euro retten will, muss man tatsächlich genauso vorgehen wie die Euroretter derzeit vorgehen. Man muss die Produktivitätsunterschiede zwischen Deutschland und Griechenland einebnen. Wenn der Fokus jetzt nur noch darauf gerichtet ist, verlieren wir allerdings völlig den Anschluss an den Rest der Welt, weil es eine Nivellierung nach unten sein wird." Foto: Michael Hetzmannseder
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In der abschließenden Podiumsdiskussion mit dem Ökonomen Stephan Schulmeister (moderiert von INDUSTRIEMAGAZIN-Herausgeber Florian Zangerl) waren und blieben die Fronten hart. Stephan Schulmeister schoss sich auf den Neoliberalismus ein: "An der Eurokrise ist nicht der Euro schuld, sondern ein völlig außer Rand und Band geratenes Finanzsystem.“ Foto: Michael Hetzmannseder
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"Die Regeln des Euro wurden aus einer neoliberalen Idee geboren: Der Staat sollte möglichst reglementiert, der Markt entfesselt sein. Wir müssen diese Regeln ändern!“ Foto: Michael Hetzmannseder
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Hans Olaf Henkel blieb dabei: "Wir sind in einer Währungsunion gewesen, kommen jetzt in eine Haftungsunion, danach in eine Schuldenunion und zum Schluss in eine Inflationsunion. Da bin ich sicher." Foto: Michael Hetzmannseder
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Foto: Michael Hetzmannseder
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Das INDUSTRIEMAGAZIN bedankt sich herzlich bei den Sponsoren und Kooperationspartnern, den Vortragenden und allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen für ihr Interesse. Foto: Michael Hetzmannseder