Als 2014 die Fußball-WM in Brasilien stattfand, lautete das Motto: Aus alt mach neu. So ersetzte das Estádio Nacional Mané Garrincha in der Hauptstadt Brasilia ein älteres Stadion an genau derselben Stelle. Die Angaben für die Kosten schwanken zwischen 450 und 660 Millionen Euro – so oder so der teuerste Neubau der Brasilien-WM, die insgesamt drei Milliarden Euro verschlang. 72.000 Zuschauer füllten den Austragungsort sieben Spiele lang, doch kamen die auch noch nach der WM, um einen so teuren Mega-Bau zu rechtfertigen?
Natürlich nicht. 2015, im Jahr nach der WM, fanden hier lediglich zwei Spiele statt. Selbst würde die Arena für die ansässigen Spitzenclubs - Brasilia FC und Legiao FC – genutzt, selten würden hier mehr als 5.000 Zuschauer kommen. Die Betriebskosten werden auf unglaubliche 180.000 Euro im Monat beziffert.
Das Nationalstadion wird aber auch heute noch genutzt – wenn auch auf höchst unrühmliche Art, wenn man seine ursprüngliche Funktion und vor allem seinen Kostenaufwand bedenkt. Das Gelände ist nun ein Busparkplatz und im Stadion wurden Büros für 400 Beamte geschaffen.