Rekorde : Das sind die teuersten Fußball-Stadien aller Zeiten
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Versprechen, die 1,4 Milliarden Euro teuren Neubauten auch nach der Fußball-WM 2010 in Südafrika häufig zu nutzen – auch für andere Sportarten und Kulturveranstaltungen – gab es unzählige. Gehalten wurden sie nur teilweise. Bei zu groß angelegten Stadien, die heute wegen ihrer Betriebskosten kaum genutzt werden können, spricht man auch von weißen Elefanten.
Seit im Green Point Stadium in Kapstadt – auch unter dem Namen Cape Town Stadium bekannt – acht WM-Spiele unter dem betäubenden Gedröhne der Vuvuzelas von 68.000 Zuschauern stattfanden, nutzt vor allem der Erstligist Ajax Cape Town FC die Arena. Auch Lionel Richie und andere Musiker traten in den vergangen acht Jahren hier auf. Damit wurden aber die Baukosten – denn das Stadion war ein kompletter Neubau, der das alte Green Point ablöste – noch bei weitem nicht wieder hereingeholt. Diese werden auf zwischen 280 und 340 Millionen Euro beziffert – das teuerste Stadion der südafrikanischen WM. Eine gute Million Euro werden mit dem Veranstaltungsort heute im Jahr eingenommen, doch der steht das mehr als Vierfache an Betriebskosten gegenüber.
Weißer Elefant oder Green Point?
Auch ein Umbau kam die WM in Südafrika teuer zu stehen. Das größte Fußballstadion des gesamten afrikanischen Kontinents, das FNB-Stadion in Johannesburg, wurde 1989 eröffnet und in den zwei Jahren vor der WM für eben diese aufwendig renoviert. Rund 321 Millionen Euro kostete der Umbau der Naturrasen-Arena mit fast 95.000 Plätzen. Während der Arbeiten erhielt das ehemals offene Stadion ein Dach, das eigens in Europa gefertigt wurde. Seine enorme Größe machen auch das darin enthaltene Restaurant, das Fußball-Museum und die acht TV-Studios aus.
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Vom Spitzenfußball zum Parkplatz
Als 2014 die Fußball-WM in Brasilien stattfand, lautete das Motto: Aus alt mach neu. So ersetzte das Estádio Nacional Mané Garrincha in der Hauptstadt Brasilia ein älteres Stadion an genau derselben Stelle. Die Angaben für die Kosten schwanken zwischen 450 und 660 Millionen Euro – so oder so der teuerste Neubau der Brasilien-WM, die insgesamt drei Milliarden Euro verschlang. 72.000 Zuschauer füllten den Austragungsort sieben Spiele lang, doch kamen die auch noch nach der WM, um einen so teuren Mega-Bau zu rechtfertigen?
Natürlich nicht. 2015, im Jahr nach der WM, fanden hier lediglich zwei Spiele statt. Selbst würde die Arena für die ansässigen Spitzenclubs - Brasilia FC und Legiao FC – genutzt, selten würden hier mehr als 5.000 Zuschauer kommen. Die Betriebskosten werden auf unglaubliche 180.000 Euro im Monat beziffert.
Das Nationalstadion wird aber auch heute noch genutzt – wenn auch auf höchst unrühmliche Art, wenn man seine ursprüngliche Funktion und vor allem seinen Kostenaufwand bedenkt. Das Gelände ist nun ein Busparkplatz und im Stadion wurden Büros für 400 Beamte geschaffen.
Unausgesprochen teuer
Wie viel das größte Stadion der Welt und größte Fußballstadion mit Leichtathletikanlage kostete, weiß man nicht – denn es liegt in Pjöngjang, Nordkorea, von wo erstens hohe Baukosten wohl kaum offiziell publik gemacht werden und wo zweitens die Bezahlung von Arbeitskräften auch anderen Standards unterliegt. Dass das Stadion Erster Mai teuer war, lässt aber seine gewaltige Größe vermuten. Das 1989 nach drei Jahren Bauarbeiten eröffnete Stadion fasst 114.000 Plätze. Vor ihrer Renovierung im Jahr 2014 – auch hierzu sind keine Kosten bekannt – passten sogar noch 150.000 Menschen in die Arena mit über 22.000 m²Spielfläche. Sie wird allerdings nur selten für Fußball, sondern eher für Gymnastikvorführungen und Paraden genutzt.
Teuer, teurer, Russland
Ob Russland bei der nächsten WM in vier Jahren wohl so getoppt werden kann, wie es gerade alle Weltmeisterschaften vor sich toppt? Denn mit über neun Milliarden Euro ist diese WM klar die teuerste aller Zeiten – unpassend zur Wirtschaftskrise, in der das Land derzeit steckt. Die enormen Baukosten schlagen sich auch in den Ticketpreisen nieder – noch nie war der Eintritt zu einem WM-Spiel so teuer für die Zuschauer.
Am größten und auch teuersten fällt das Luschniki-Stadion in Moskau aus, wo diese WM eröffnet und auch beendet werden soll – und das vor 81.000 Zuschauern. Rund 445 Millionen Euro hat dieser Austragungsort gekostet und ist interessanterweise auch der älteste unter den zwölf teuren WM-Giganten Russlands. Das größte Fußballstadion Russlands und drittgrößte Europas wurde nämlich bereits 1956 das erste Mal eröffnet.