Norwegen : Das Hotel, das auch ein Kraftwerk ist
„Svart“ wird ein neues Hotel am Polarkreis heißen - Norwegisch für "Schwarz". Dunkel ist es im hohen Norden in der Winterhälfte des Jahres ja richtig, doch die Hotelgäste werden dennoch atmosphärisch nicht darben müssen.
Was macht den Bau so einzigartig? Svart wird das erste Gebäude am Polarkreis sein, das nach dem sogenannten Powerhouse-Standard gebaut wurde. Es wird demnach nicht nur Hotel, sondern auch Kraftwerk sein und als solches zu einem Großteil seinen eigenen Energieverbrauch decken. Dieser soll zudem gering ausfallen, wird doch Svart im Jahr bis zu 85 Prozent weniger Energie benötigen als herkömmliche Hotels. Das über Photovoltaikanlagen gewonnene Sonnenlicht kann im Überschussfall auch für den Winter gespeichert werden. Um die Sonnenenergie im hohen Norden ideal nutzen zu können, wurde bereits vorab der jährliche Verlauf der Sonneneinstrahlung berechnet. Am Hoteldach werden außerdem Solarzellen montiert.
Die künftige Baustelle befindet inmitten der kostbaren Gletscherlandschaft im nördlichen Norwegen, am Svartisen-Gletscher.
Worauf wollen die beauftragten Architekten des Architekturbüros Snøhetta beim Bau achten? Das Hotel wird in futuristisch anmutender Ringform angelegt, um so viel Sonnenlicht wie möglich aufzufangen. Da am Fuße eines Gletschers, wird es zum Schutz vor Fließwasser auf Stelzen stehen, dem Ur-Stil von Fischerhütten nachempfunden. Besucher können das Svart nur per Boot erreichen, doch auch dieses soll energieneutral gehalten werden. Auf etwa halber Höhe der Stelzen wird ein Steg angelegt, auf dem im Sommer Spaziergänge möglich sein sollen.
Der Baubeginn ist für etwa Anfang 2019 geplant, innerhalb von zwei Jahren soll das Bauwerk dann fertiggestellt sein. „Svart“ kann übrigens auch als „Blau“ verstanden werden – passend zur leuchtenden Farbe des Eises.